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ce fourmillement dans le nez, quand l'odeur printanière arrive, quand le soleils nous chatouille et quand les visages des gens se promenant semble changer ... voilà ce qui s'est passé aujourd'hui en bord de canal et m'a rappelé un sentiment qui habituellement n'arrive que bien plus tard et que j'ai tenté de formulé dans son apparence dionysiaques l'année dernière (article uniquement publié en Allemand):
Ein dionysischer Spaziergang
Ein Rasen, das mit einem unangekündigten Stolpern
beginnt: jedes Jahr überkommt mich ein Gefühl, das immer dasselbe bleibt und
meinen Körper doch immer wieder unerwartet packt. Es bewegt sich etwas in mir,
der Bauch ist leicht und unruhig, ja, der Körper stolpert. Ich kenne das
Gefühl, nur habe ich jetzt nicht damit gerechnet. Die ersten lauen
Sonnenstrahlen ziehen mich hinaus in die Welt. Es ist so, als fahre der antike
Gott Dionysos in mich hinein. Der Gott des Weines, Gott des leidenschaftlichen
Rausches, der von tanzenden Weibern umringt wird. Ich selbst werde von Geistern
begleitet, als ich die Treppe heruntergehe. Er treibt mich an, zum ersten
Spaziergang des Frühlings. Jedes Jahr fühlt es sich an wie das erste Mal.
Ich gehe nirgends hin, habe kein festes Ziel und
keine festgelegte Zeit. Ein Spaziergang ist wie das Reisen, besser: der Weg des
Reisens. Suspendu dans le temps, eine
Aufhebung der Zeit, ein Stillstand. Ich hänge in der Zeit und doch irgendwie
zwischen dem Davor und dem Danach. Ich weiß, dass die Zeit trotz allem vergeht,
doch das ist jetzt nicht wichtig. Wohin genau es geht, weshalb und für wie
lange? Fragen, die keine Rolle mehr spielen, denn ein Gefühl kennt keine
Zeitangaben.
Spaziergänge und Reisen erleichtern. Probleme, die
bis dahin welche waren, sind keine mehr. Termine, zeitliche Abhängigkeiten,
alles löst sich im Wohlwollen des Moments auf, dem man sich ohne Widerstand
hingeben muss. Denn ein Spaziergang in Hast und Eile ist wie ein Bild mit
geschlossenen Augen zu betrachten – man verpasst das Wesentliche. Wäre
Friedrich Nietzsche mein Begleitgeist, würde er mir zurufen, dass sich die
Natur nur „im dionysischen Rausche, im ungestümen Durchrasen aller
Seelen-Tonleitern bei narkotischen Erregungen oder in der Entfesselung der
Frühlingstriebe (...) in ihrer höchsten Kraft“ äußert. Mein Körper, durch
dessen Fasern sich ein „Wonnegefühl des Daseins“ zieht, erkennt diese höchste
Kraft. Plötzlich erkenne ich, dass ich das Erlebte wieder erlebe.
Es offenbart sich ein grandioses Spektakel. Mich
ergreift der allererste Rausch des neuen Jahres – er soll mich wach, sehend und
fühlend machen. Ein magischer Zustand, in dem es sich aufzugehen lohnt und den
ich danach bei jedem Spaziergang immer wieder vergeblich suche. Ein Spaziergang
ist der Beginn einer Reise, eines schweifenden Blicks und eines Gefühls. Die
Welt wird wohl auch ohne all diese Momente weiter existieren, doch vielleicht
ist es auch – wenn wir es denn zulassen – der Beginn einer Verzauberung, die
ausgerechnet uns rasend machen will.
Der Text ist in der zweiten Ausgabe des Magazins Die Epilog - Die Wiederverzauberung der Welt erschienen, im Oktober 2013.
Le texte a été publié dans le deuxième édition du magazine Die Epilog - Le réenchantement du monde, en octobre 2013.
Le texte a été publié dans le deuxième édition du magazine Die Epilog - Le réenchantement du monde, en octobre 2013.
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