des rätsels lösung

endlich sagt mal einer wie es ist. wie lange mir das schon auf der Zunge brennt, dieser Endkassenstress, wenn man dazu genötigt wird, seine Einkäufe in Rekordgeschwindigkeit einzupacken und dabei jedes Mal erneuten Schweißausbrüchen ausgesetzt wird. Wer dann, wie ich, immer noch zu wenig Tragemöglichkeiten zur Verfügung hat, der ist schonmal gleich raus.
Den überraschend idiotischen Grund für dieses Phänomen hat nun ein ebenso genervter Journalist (Andreas Bernard) des SZ-Magazins recherchiert, merci, das nennen wir doch mal echten investigativen Journalismus:
"Die Packzonen hinter den Kassen wurden abgeschafft. Übrig geblieben ist nur noch ein quadratischer Stummel am Ende des Förderbandes" (...) "Abends um sechs oder Samstagsvormittags sind Kollisionen vorhersehbar. Eine Mutter mit Kleinkindern hat die Bersorgungen für die nächsten drei Wochen gemacht." Und dann der eigentliche Punkt der ganzen Sache; während die Kundin in ihrer Tasche nach der Kreditkarte wühlt, da sie natürlich, wie es auch bei mir regelmäßig der Fall ist, mal wieder kein Bargeld dabei hat, "hat die Kassiererin das Band aber schon weiterlaufen lassen" (...) Et boum, c'est le choc.
Und nun der Grund: "Die arrivierten Ketten würden damit die Kassenästhetik" (man beachte dieses wunderbare Wort der "Kassenästhetik", also das ist alles aber ästhetisch und ähnelt eher einer Bulldogge mit gestutzem Schwanz, bref) "der Discounter imitieren und auf diese Weise versuchen die (...) abgewanderten Kunden zurückzugewinnen." Einkaufen wird also demnächst nur noch für Organisationsprofis einigermaßen zu bewältigen sein, allen anderen empfehle ich immer schön lächeln und nicht die Kidneybohnen des Kassennachbarn einstecken..