der stuhl, bzw sitzgelegenheiten im allgemeinen sind wohl das meistdesignte möbelstück, besonders bei jungen designern. eine art first-thing-to-do, um in die designwelt einzusteigen. (hat deshalb keiner der stuhl- oder sitzdesigner in hyères dieses jahr gewonnen? bereits die letzten zwei jahre gewannen mit
francois dumas und
antoine boudin designer mit einem stuhlentwurf den wettbewerb). dieses phänomen fiel einem auch wieder zur
design parade 06 auf, wenn auch keiner der 3 von 10 "sitzdesignern" den großen preis der jury gewonnen hat.
der grand prix ging ex-aequo an den isländischen designer
brinjar sigurdarson und den franzosen
jean-baptiste fastrez. wenn fastrez eine sehr ausgefeilte arbeit präsentiert hat -
variationen um den wasserkocher: ein völligst banales industrieprodukt, dass der designer umgestaltet hat, indem er dessen basis designt hat und den behälter von verschiedenen künstler gestalten lässt- dann ist sigurdarson, der sich unter anderem von reisen in seinem heimatland island, alltäglichen situationen/fotografien und begebenheiten inspirieren lässt und traditionelle einflüsse sehr ernst nimmt, wohl eher das eklektische gegenteil.
von einer taschenlampe mit langem holzgriff, über ein kartenspiel, bis zu möbelstücken verziert mit garn und elementen aus seinem heimatland, ist das spektrum breit gefächert. es hat mich besonders für letzteren gefreut, dass er den hauptpreis, sowie einen workshop bei camper gewonnen hat. das zeigt, dass die jury, um den berliner designer stefan diez, potential in den vielen unterschiedlichen ideen des noch sehr jungen designers erkannt hat, wenn diese auch nicht unbedingt am besten präsentiert wurden oder in ihrer produktion weit fortgeschritten sind.
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Variations autour d'une bouilloire électrique, Jean-Baptiste Fastrez
© Véronique Huyghe |
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Tool Light, Brynjar Sigurdarson
© Federico Berardi, Ecal, Switzerland,2010 |
aber ich wollte eigentlich von stühlen sprechen. bitte sehr: