«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours
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8/13/2015

stille filme

"Ein Film soll, sagt er, ein Bedürfnis befriedigen.
Das, was seine Filme verbindet, sagt Wenders, ist, dass sie mit dem Leben etwas zu tun haben. Denn nur so können sie nützlich sein. 'Aber die Leute gehen nicht mehr ins Kino, um etwas zu sehen, das was mit ihrem Leben zu tun hat, sondern weil sie etwas sehen wolllen, das mit ihrem möglichst nicht zu tun hat.' " (SZ Magazin 32, 2015)

Wenders wird morgen 70, Yamamoto trägt er angeblich immer noch gerne. Ein Mann, der sich glaube ich auch gut mit Maya Deren verstanden hätte, zumindest was die Zeit anbetrifft, ihre Charaktere sind Lichtjahre voneinander entfernt. Aber zumindest über die ZEIT sind sie sich einig, die würden sie gerne schneidern und montieren können.

2/13/2014

closer - from choreo to kinema

Bresson (hier stand fälschlicherweise zuvor Bergson, was mit Gedanken an Bewegung gar nicht mal so falsch gewesen wäre) ist ein wahrer Choreograph unter den Filmregisseuren, sagte Peter Delpeut neulich auf seinem Blog found choreography. Jetzt fügte ein Leser hinzu, dass jeder (gute) Regisseur ein Choreograph sei; stimmt auch, denn der Film wird immer noch von den im Bild auftretenden Körpern und Objekten ausgemacht, einer filmischen Welt, die choreographiert werden will.
Choreographierte Kinematographie also, eine Tanzschrift für die Aufschrift der Bewegung im Film. Als Beispiel dafür führte Delpeut Mike Nichols Closer an. Zwei Menschen, die sich in der Masse begegnen; ein Stück für zwei Solisten und einen Corps de Ballet:
Bresson (il était marqué Bergson ici avant, ce qui en pensant au mouvements n'était pas si loin que ça  est un chorégraphe au sein des réalisateurs de films, c'est ce que disait Peter Delpeut récemment sur son blog found choreography. Maintenant un lecteur a ajouté qu'en fait tous (bon) réalisateur était un chorégraphe; c'est vrai, étant donné que le film est encore et toujours fait par les objets et corps dans le et dans l'image, un monde cinématographique qui veut être chorégraphié. 
Donc de la cinématographie chorégraphié (même si cette adjectif n'existe pas en français), une écriture de la danse pour l'inscription des mouvements du film. En tant qu'exemple Delpeut choisi Closer de Mike Nichols. Deux personnes qui se rencontrent à l'intérieur d'une masse; une pièce pour deux solistes et un corps de ballet:

1/09/2014

going nowhere and everywhere

Jim Jarmusch beherrscht die Kunst des ziellosen Umherwanders, das doch überall hinführt; vielleicht so etwas wie eine "absichtslose Aufmerksamkeit". Seine Dialoge beginnen irgendwo, enden plötzlich, sind nicht in der Situation verwurzelt und sagen doch mehr als jedes andere intentionale Wortgefecht. Only Lovers Left Alive, mit der (auch in Körpermaßen gerechnet) überragenden Tilda Swinton als Vampir Eve und Tom Hiddleston als Vampir Adam (genau), ist wieder so ein 'nothing but everything' Film. Wir, Menschen, sind die Zombies auf der Erden: immer negativ gestimmt, antriebslos, ohne Achtung für die Natur. Die ehrlicheren Bewohner, da es die einzigen sind, die sie zu schätzen scheinen, sind sie, die Vampire, die schon mit Lord Byron Schach spielten und Shakespeare zu Hamlet verhalfen. Und wenn Swinton zu ihrem Filmpartner sagt: "Live is about appreciating nature, surviving things, nurturin friendship, kindness, and dancing,", dann sagt sie das eigentlich zu uns. Lebt mehr, verdammt!

10/18/2013

der lebt noch/encore vivant

und macht immer noch filme, wenn auch immer abstruser. gerade gibt es eine retrospektive beim new york film festival und der trailer ist franchement bien foutu.
celui là, godard, il est encore vivant et il fait encore du film, quoi que parfois de plus en plus abstruse. en ce moment il y a une restrospective au festival de new york et le trailer est franchement bien foutu.

4/28/2013

late spring

"Das Leben ist einfach, die Menschen komplizieren es ständig, indem sie das ruhige Wasser aufwühlen."
(Gilles Deleuze zitiert in "Das Zeit-Bild" aus Akibiyori (Late Automn, 1960) von Yazujiro Ozu)

"La vie est simple et l'homme ne cesse de la compliquer en agitant l'eau dormante" (Deleuze cite les trois compères dans Fin d'Automne de Yazujiro Ozu









4/27/2013

monsieur m

im letzten Jahr hat Monsieur Merde (wie geschaffen für Denis Lavant), dieses Es aus dem menschlichen Untergrund, es endlich wieder auf die große Leinwand geschafft, als eine der Verkörperungen des Monsieur Oscar in Leos Carax grandiosem, und auch grandios unterschätztem, Film Holy Motors. Zum ersten Mal "unter uns", gesichtet könnte man beinahe sagen, wurde das grün gekleidete, rotbärtige und langfingrige Geschöpf in Tokio, einem Omnibusfilm für die Filmfestspiele in Cannes 2008. Carax lieferte dazu einen 35minütigen Beitrag. Ja, Monsieur Merde greift sinnlos Menschen an, ja, er tötet sie sogar, ohne ersichtlichen Grund, ohne Motiv, ja, er lebt in der Kanalisation, ernährt sich von Blumen und Geldscheinen, schläft nackt gebettet auf künstlichen überdimensionierten Chrysantemen und spricht ein aus Gesten und Lauten bestehendes gutturales Wirrwarr. Trotzdem kann man sich einer gewissen Zuneigung zu ihm nicht entziehen. Aber was will er? Plötzlich taucht da ein zweites Wesen auf, wie er aussehend, etwas gepflegter, Anwalt, ebenfalls rotbärtig, ein gewisser Herr Voland. Voland? Fliegende Schweine und schwarze Katzen fallen einem da ein und natürlich Professor Voland, der "Professor für schwarze Magie" in Michail Bulgakows Meisterwerk Der Meister und Margarita, der auf die Erde kommt, die Menschheit zu befreien, von höheren Wesen befohlen. Ahh, jetzt erklärt sich alles, kurz bevor Monsieur Merde wie von Zauberhand dem Tod entkommt: Le ciel a vieilli (The sky has grown old).

4/16/2013

ein rauschen

das spiel mit dem rausch, durch den traum, bild und blick gesteigert im schrei, apollon verbindet sich mit dionysos im tragischen kunstwerk. wenn das jetzt, trotz stofflicher verschriftlichung, nicht ganz klar wird, hilft manchmal nur noch die selbsterfahrung und wer zu leicht reizbaren augen tendiert oder starke licht- und toneffekte nicht gut erträgt, sollte sich den nachfolgenden filmausschnitt vielleicht nicht ansehen. der effekt auf 17zoll reicht natürlich bei weitem nicht an den der schwarzen (vor-)hölle des kinosaals heran, in der der somatische affekt sicherlich noch viel stärker nach. bild und musik verbinden sich hier so idealerweise, wie nietzsche es mit der tragischen komödie erklärt hat. zunächst ein rausch, ein dionysischer bilderrausch, den durch unseren körper schießt, uns beinahe zum bersten bringt. dann plötzlich stille, apollons maßregelung, die den rausch in gezügelten grenzen hält und uns 155 minuten durch einen nachgebildeten traum wandern lässt, willkommen in enter the void, von gaspar noé (der uns in seiner anfangssequenz die credits bildlich entgegenschreit).

3/11/2013

le plus heureux des hommes

"Voilà pourquoi je suis le plus heureux des hommes; je réalise mes rêves et je suis payé pour ça, je suis metteur en scène. Faire un film, c'est améliorer la vie, l'arranger à sa façon, c'est prolonger les jeux de l'enfance, construire un objet qui est à la fois un jouet inédit et un vase dans lequel on disposera, comme s'il s'agissait d'un bouquet de fleurs, les idées que l'on ressent actuellement ou de façon permanente. Notre meilleur film est peut-être celui dans lequel nous parvenons à exprimer, volontairement ou non,  à a fois nos idées sur la vie et nos idées sur le cinéma."
                                            Francois Truffaut, Le plaisir des yeux, Écrits sur le cinéma, 1969 (pour le texte ici cité) 

2/13/2013

lishtot, lishtot! lehaim!

Oma & Bella, schlicht und ergreifend wie einer der vielen Kekse, die die zwei um die 80 jährigen Damen immer backen, klingt der Filmtitel und deshalb ging er mir auch über zwei Jahre lang nicht aus dem Kopf. Abgesehen davon, dass auch dieses Bild der beiden auf einem Spreeschiff sitzenden Freundinnen dauerhaft hängen blieb und mir die Geschichte der Dokumentation gefiel, die 2011 in der kulinarischen Sektion der Berlinale lief. Alexa Karolinski ist die Enkelin von Oma, namentlich Regina Karolinski. Diese wohnt in Berlin-Charlottenburg, gemeinsam mit ihrer Freundin und längjährigen Wegbegleiterin Bella Katz. Seit fünf Jahren leben sie dort und teilen neben ihrer Kochkunst auch ihre Erinnerungen und die Vergangenheit als Holocaustüberlebende. Mit den Worten "lishtot, lishtot! lehaim!" (Gesundheit, Gesundheit! Auf das Leben!) beginnt der Film und beschreibt gleichzeitig auch die Kraft und magische Fröhlichkeit, die Oma und Bella ausstrahlen. Magische Fröhlichkeit mag angesichts ihrer Vergangenheit anmaßend klingen, aber man möchte dabei sein, wenn sie an den gläsernen Spreebauten vorbeifahren und "Die Berliner Luft" singen oder in ihren Morgenmänteln in der kleinen Küche stehen und ein jüdisches Rezept (denn Bella hat noch nie etwas anderes gegessen, außer der jüdischen Küche: "Ich esse nur jüdisches Essen. Alles ist so geblieben, wie es war. Alle sind ein bisschen modern geworden.") nach dem anderen zaubern. Man möchte in die Küche treten und die stoische Ruhe erkennen und wirken lassen, die sie ausstrahlen und die Alexa Karolinksi einfühlsam und intim einfängt. Eine Ruhe, die sicherlich auch Fassade ist, für die Schrecken und Verluste, die beide Frauen erlebt haben (keine einzige Fotografie ihrer Familien bleibt ihnen aus der Zeit der Verfolgung). Und man möchte dasitzen und zuhören. Anfangs wollte sie nur die Familienrezepte erlernen, doch dann wurde für die jüngere Karolinski ein Filmprojekt daraus. Sie filmt und probiert, wird von den beiden Protagonistinnen, die vor der Kamera aufgehen und bei weitem nicht mehr wie 80 wirken, ebenfalls befragt und antwortet auch. An irgendwelche dokumentarische Regeln ist hier nicht zu denken. Die Frauen teilen ihr Leben mit der Filmemacherin, geben zwischen der dampfenden Zubereitung von Kompott und eingelegtem Fisch Lebensweisheiten preis und erzählen dabei auch vom Holocaust ihrer Flucht und von der Liebe, alles immer miteinander in Verbindung stehend, egal ob schmerzlich oder fröhlich. In solchen Momenten erkennt man auch die tiefe Verbundenheit, die Oma und Bella teilen, das Dasein für den anderen wird im Blick von Regina Karolinski sichtbar, wenn sie ihrer Freundin zuhört, die nach einem Albtraum auf ihre Flucht zu sprechen kommt. 
Ein einfacher Film und gerade deshalb so wunderbar, da es einzig um die Menschen geht, die er porträtiert. Man möchte gleich mit einer Kamera auf die Straße laufen und Geschichten zu suchen, zuhören und vom Leben lernen.
Nachsehen (HIER AUF ARTE NOCH 6 TAGE) und ganz nach den Worten von Bella, von deren Humor und Schlagfertigkeit sich manch zäher Kabarettist einiges abschneiden könnte: "Ich finde das wundervoll" (herrlich, wie sie auf dem Boot sitzt, mit Sonnenbrille, schreiend pinker Veste und buntem Hemd, ein Eis genießend).

12/10/2012

sehen

momentan bleibt nicht viel zeit zum schreiben, wenn auch viel geschrieben und gedacht wird, jedoch gerade mehr für reale papiererzeugnisse... man sollte derweil aber nicht mit dem sehen und suchen aufhören und ich empfehle dafür germaine dulacs études cinégraphiques sur une arabesque und überhaupt ihre vielen experimentellen kurzfilme. dulac, regisseurin (eine der wenigen frauen zu der zeit) der französischen zwanziger jahre, werden unter anderem der erste impressionistische film (la fête espagnole, 1919), der erste feministische film (la souriante madame beudet, 1923) und auch der erste surrealistische film (le fameux la coquille et le clergyman, 1928) zugeschrieben. ganz gerecht wird ihr dies, bei einem gesamtwerk von ca 30 filmen, jedoch nicht. germaine dulac ließ sich von vielen künsten und strömungen inspirieren, dem symbolismus, den prérafaeliten, der musik von chopin und debussy (sie arbeitet viel an der musiktheorie, was sich in ihren stark rythmisierten wiederspiegelt), dem theater von ipsen und den tänzerinnen isadora duncan und loie fuller, die gerade (zeitgleich mit rudolf von laban in deutschland) das zeitalter des modernen tanzes begründen. 
dulac möchte ein "cinéma intégral et pur" schaffen, aus dem kino mehr kunst und mehr experiment und sie schreckt auch nicht davor zurück, gleichzeitig den durchschnittlichen kinobesucher belehren zu wollen. das kino darf ihrer meinung nach nicht narratif oder litterarisch sein, sondern frei und auf der suche nach den dingen, die das gewöhnlich auge nicht sieht.

12/06/2012

intensive körper

"Philippe Grandrieux, artiste-vidéaste et programmatuer à la télévision, réalise en 1998 un film entre-deux, Sombre, traversé par des procédés et des procédures issus d'une pratique de la vidéo, mais dans une lumière crépusculaire de cinéma, avec un traitement des corps proche de la danse et du body art, et un récit issu de contes et légendes, où intervient la figure mythique de l'orgre", explique Francoise Parfait dans Vidéo: un art contemporain. Et effectivement, Grandrieux ne montre ici pas un film, mais, aidé par la vidéo (son recul par rapport aux choses filmées, son image spécifique) quelque chose comme un corpus de corporalité, de la peau, par moment plutôt chair, nue, mouillée, danseante, éffrayée, des corps en mouvement de trés près ou très loins. L'effet et l'intensité se construisent par lui-même, par le corps même.
Géraldine Voillat dans Sombre

12/03/2012

godard-tag / jounée-godard

still de le gai savoir, jean-luc godard, 1968
"Hegel est le premier penseur qui ait tenu la giffle comme argument philosophique irréfutable."

9/05/2012

right or

WRONG. Mr Oizo kenne ich, das gelbe flat-beat Plüschtier, dessen Song '99 rauf und runter gespielt wurde. Aber Mr Oizo, das ist eigentlich der Franzose Quentin Dupieux und der ist nicht nur Musiker und DJ, sondern auch Regisseur. Vor einem Jahr hörte ich das erste Mal von dem Film Rubber - eine Freundin hatte eine Arbeit dazu verfasst (die wunderbare Welt der wissenschaftlichen Medienkultur) - stempelte ihn jedoch zunächst als ziemlichen Klamauk ab: ein Killerreifen, der durch die amerikanische Wüste rollt, sich in eine schwarzhaarige Schönheit verguckt und auf seinem Weg alles in die Luft sprengt, was sich ihm in den Weg stellt, ob tierisch oder menschlich. Genau diesen Film hat nun aber Dupieux, a.k.a. Mr Oizo, realisiert. Und als Liebhaber der farbschönen Bildästhetik des neuen Hollywood-Kinos, ist das nicht sein einziger. Ich stieß sogar auf einen Film mit den französischen Kult-Komikern Eriz & Ramzy, um die es heute jedoch recht ruhig geworden ist. Steak heißt der Streifen und zeigt eine Welt, in der das Schönheitsideal Facelifting zum Nonplusultra, bei Männern, geworden ist und die Freundschaft zweier Herren auf die Probe stellt. In Wrong nun geht es nicht weniger bizarr vonstatten, überhaupt fällt eine Inhaltsangabe recht schwer. Einem Mann kommt der Hund abhanden, bzw. wurde dessen Entführung geplant, da besagter Mann, Dolph, ohne sein Wissen als emotionales Versuchskanninchen genutzt wird und seine Reaktion zur Rückkehr des geliebten Vierbeiners Aufschluss über seine freudigen Emotionen geben soll. Blöd nur, dass der Hund entwischt...
Steak, Rubber & Wrong, man hätte bereits bei dem gelben Plüschtier merken müssen, dass bei Dupieux einiges dubios ist, aber ein gutes Gespür für Inszenierung und konsequente Komödie hat er mitlerweile bewiesen und wird bereits als David Lynch der Komödie gefeiert...
WRONG (sundance teaser) from Mr OIZO / Q.DUPIEUX on Vimeo.
Und da Dupieux, was Titel anbelangt wohl etwas faul ist, wie er selbst auf der Homepage schreibt, gibt es noch einen zweiten Film des selben Namens. Wrong Cops, dessen erster Teil heute Abend als Kurzfilm zur Eröffnung des Étrange Festivals im Forum des Images in Paris gezeigt wird.

6/19/2012

der große

italienische Regisseur Ettore Scola war vor 2 Wochen in Paris. Ich schreibe "der große", obwohl ich bisher noch keinen seiner Filme gesehen habe und das, obwohl er eine unglaubliche Anzahl an  realisiert hat, bis zu 40. Bei heute 80 Jahren ein Altmeister des Kinos, auch dies eine Formulierung, die sich immer schön in Artikeln lesen lässt. Mastroiani, Loren und beinahe auch Depardieu waren vor seiner Kameralinse. Zu dem FIlm mit letzterem kam es nicht mehr, da Scola 2011 entschied, keine FIlme mehr machen zu wollen, finde er sich doch in der Filmwelt heute nicht mehr zurecht. Wie viele Regisseure der 60er (siehe beinahe alle französischen Herren der Nouvelle Vague), ist auch Scola nicht direkt zum Film gekommen, sondern ist ein klassischer Cinéphile, der zunächst Jura studierte und dann beim Radio und bei einer Zeitung als Journalist und Karrikaturist arbeitete. Letzteres ist auch der Grund, neben der Verleihung der Grande Médaille de Paris, der Eröffnung des Festival de Cinéma Paris mit Charlotte Rampling und einer Sondervorstellung des Films Ein besonderer Tag in der Cinémathèque, weshalb er überhaupt herkam. Über die Jahre hat Scola eine große Anzahl an Zeichnungen und Karrikaturen angefertigt, die nun in der Galerie Christine Houard zu sehen sind. Une exposition particulière zeigt seine satirischen, humorvollen und auch melancholischen Zeichnungen, eine große Anzahl davon über Fellinis Werk und auch das bekannteste Bild zeigt diesen weiteren "großen" Italiener mit rotem Schal und Hut. 
Giles Jacob oder derjenige, der seinen Twitteraccount verwaltet, macht gleich einmal mit folgendem Bild (rechts) Werbung für die Ausstellung.

5/10/2012

archive faits-divers

JLG, Jean-Luc Godard, de jeune âge, était cléptomane. Son plus grand explois: voler l'édition intégrale de l'oeuvre de Paul Valéry dans la bibliothèque de son grand-père pour essayer de la revendre dans la librairie d'en-face. le résultat: interdiction de revenir chez les grands-parents et exclusion partielle de la famille ...
JLG, Jean-Luc Godard entwickelte in jungen Jahren als Folge familiärer Streitigkeiten einen Hang zur Kleptomanie: er stahl die Gesamtausgabe der Werke Paul Valérys aus der Bibliothek seines Großvaters, um dieses in der Buchhandlung auf der anderen Straßenseite wieder zu verkaufen. Komisch, dass das beim Gang am Schaufenster entlang bemerkt wurde. Godard erhielt ewiges Wohnungsverbot und die Ereignisse waren der Beginn einer immer stärken Abkappselung von seiner Familie.

4/16/2012

antonioni et l'art #2


Alberto Burri, Sacco Nero Rosso, 1955
 from rothko

Mark Rothko, Untitled (Seagram Mural sketch), 1959
 via burri
to antonionis il deserto rosso, 1964
je plonge en ce moment dans le visuel artistique d'antonioni et son "dispositif d'energie formelle", aller donc voir giorgio de chirico et l'avventura. à côté de la sublime monica vitti, architecture, lumière et ombres ne sont pas sans importance...

3/27/2012

talentiert

23 jahre jung, 3 spielfilme, mit dem ersten (j'ai tué ma mère, 2008) bereits die quinzaine des réalisateurs in cannes gewonnen, mit dem zweiten (les amours imaginaires, 2010) ebenfalls vor ort und nun wird erneut im süden im mai xavier dolans dritter spiefilm gezeigt: laurence anyways. fühlt sich da jemand alle zwei jahre zu einem film berufe? der vorschau nach zu urteilen ist es der erste der drei, in denen dolan nicht auch selbst als schauspieler mitwirkt. soviel kann man natürlich noch nicht sagen, aber die bildästhetik hat sich verändert, weniger pop. thematisch ist er beim menschlichen beziehungen, der liebe, dem coming out geblieben. ein mann, lehrer, der frau werden möchte (ce que femme veut), wenn man das auf einen satz runterbrechen darf. laurence "auf jegliche art und weise".
das plakat bleibt jedoch der idee von 2010 treu, großaufnahme oder portrait der hauptperson. da das aber irgendwie zu simpel wäre, gibt es zwei varianten und im grunde die zwei möglichkeiten, die ein bild ergeben und die geschichte vorahnungsvoll zusammenfügen.
ähnlich wie bei les amours imaginaires:

3/25/2012

couleurs d'italie - de respiro à terraferma

Valeria Golino in "Respiro"
das erste, was mir bei respiro von emanuele crialese gefiel, waren die farben, dieses durchdringenge blau des meeres, der kleider von gracia, ihre augen. auch wenn lampedusa kein bekanntes traumreiseziel ist, strömt sie italienische anziehungskraft pur aus. respiro ist, wie der titel schon sagt, ein film, der atmet, man spürt die salzige luft auf der haut und möchte gleich in den nächsten zug steigen, um stundenlang auf das meer zu blicken.

3/23/2012

***



Michael Haneke wird in Cannes sein, mit seinem neuen Film "Amour"; er ist immer wieder eine weise Erscheinung. A Cannes en mai, Haneke présentera son nouveau film "Amour"; il est toujours d'une apparence sage et fascinante.