«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours
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6/27/2016

memories - building new ones

a sunday full of memories, old ones and new. I exchanged my hair (past and future) for a wonderful, mirroring photography of a lake, I exchanged an old black and white photography from a flea market showing three sisters (or two women and a men possibly?!) against a drawing from a brother and a sister fighting (or hugging each other, as I see it) and I exchanged a lost and "filled with memory" key from China against another fine black drawing playing with light and shadows. and then, so many other things happened. this is for the future...
       from left to right: drawing by Amandine, photography by Livia Noll and Kai Becker and drawing by Barbara Cousin


3/14/2016

light

it's one of those days when you suddenly realize that from now on there is more light again ... 

6/23/2015

gelesen und ...

Xu Lizhi war Wanderarbeiter bei der chinesischen Firma Foxconn, wobei Firma vielleicht noch das geschönte Wort ist. Er entschloss sich für ein Leben in der Stadt, zog fort und hin und jeder Schritt brachte ihn tiefer, im Lieben, aber auch in seiner Poesie, in der er sich als einzigem wiederfand. Der 24 jährige nahm sich am 30. September 2014 das Leben und sprang aus einem Fenster eines Einkaufshauses, das, im Gegensatz zu vielen anderen, noch nicht mit einem Sicherheitsnetz umzäunt war, wie ein Zoo, in dem die Wärter die verschreckten Tiere vor der Flucht bewahren wollen. Licht sprang und fand wieder zu sich selbst, eine traurige Wahrheit, die am Wochenende in einer Reportage in de SZ zu lesen war. Die Umstände in den chinesischen Großkonzernen, in denen wir unser Apples und iPhones fabrizieren lassen, sind mir durchaus bekannt, aber daran denken tut man nicht ständig, erst recht nicht beim nächsten Kauf. Da muss einen dann erst das Wort wieder aufrütteln und verstummen lassen.
Wenn ich so etwas lese, möchte ich, und das klingt naiv, die Revolution anzetteln oder im Boden versinken und den Kopf schütteln. Ein Gefühl von taubem Unverständnis, das einen lähmt und von Ärgernis, die einem Kraft gibt. Und durch das Unverständnis fühlt man sich auf einmal auch wieder mit der Welt verbunden, erwacht aus den Gedankenwelten, in denen man sich üblicherweise befindet, aus den Welten, in denen man arbeitet oder lebt. Diese sind gut und wichtig und auch notwendig, damit eine Welt so funktioniert, wie sie funktionieren kann oder könnte, aber plötzlich fühlt man sich hilflos oder ohnmächtig allem gegenüber, möchte Fragen stellen, Antworten hören und eigentlich nochmals Fragen stellen, da die meisten Antworten keine Antworten sind, sondern nur Aufschübe.

Ich schluckte einen eisernen Mond
Sie nennen es eine Schraube
Ich schluckte die Fabrikabwässer
Die Arbeitslosenpapiere
Die Jugend, vor die Maschinen gebückt
Stirbt vor ihrer Zeit
Ich schluckte die Schufterei
Ich schluckte das verrostete Leben
Jetzt kriege ich nichts mehr runter
Alles, was ich geschluckt habe
Quillt aus meinem Rachen hervor
Ergießt sich über dem Land meiner Vorfahren
In ein schändliches Gedicht


Gedicht von Xu Lizhi (das dieser nun im Nachhinein als einen der großen der chinesischen Poesie gefeiert wird, ist auch immer wieder erstaunlich, postmortem erst erwachen die anderen zum Leben oder er vielleicht auch, der im Grunde gar nicht herauswollte vielleicht aus seinem Leiden)

5/25/2015

manchmal

liest sich dieser Blog wie ein Tagebuch aus einer anderen Zeit. Effektiv sind vergangene Jahre wohl auch andere Zeiten, aber trotzdem fragt man sich manchmal, für wen und aus welcher Motivation heraus man eigentlich 2011 einen Eintrag zu "Filmkunst 66" geschrieben hat? Alles in sich Aufsaugen und Sehen und Verarbeiten, gleichzeitig am Besten und dann auch noch etwas für sich daraus destillieren, wie soll das gehen? Es mag sein, dass dieser Blog irgendwann langsam verstummt oder sich monothematisch um andere Achsen dreht, aber er wird wohl immer ein irgendwie, und wenn auch nur für den Schreiber selbst, interessantes Erinnerungsstück bleiben, während man selbst seine Bewegung weiterdenkt und versucht die Bilder&Dinge zu choreographieren, die man die ganzen Jahre über gesammelt hat.
David Lynch, Sans titre, sans date © David Lynch

1/01/2015

2015


"Das Leben ist eine Rose, und ich will recht prahlen und mir einreden, daß es mir gelingen wird, die Rose zu pflücken. Donnernd stürzt die Erde mir vor die Füße. Der Himmel zeigt da und dort ein schüchternes kleines bißchen Blau. Ich will das für ein gutes Zeichen halten. Welt: ich will mit dir kämpfen. Soeben komme ich vom Erleben, und jetzt reise, reite, fahre und wandere ich weiterem, fernerem Erleben entgegen. Lebhaftes Leben und lebhaftes Erfahren, seid mir schönstens willkommen. So ist's schön: etwas aushalten muß man, etwas ertragen. Durch munteres, kräftiges Dulden wird das Leben spielend leicht. Also hinein in die Wellen als guter unverzagter Schwimmer. Mir scheint, daß ich soeben einiges überstanden habe und daß ich nun mit festen Schritten und mit festem Blick vorwärtsmarschieren kann." Robert Walser, Tobold (II), 1917

9/20/2014

there is no end and no beginning

but there is gonna be a turning point soon...

Time present and time past
Are both perhaps present in time future,
And time future contained in time past.
If all time is eternally present
All time is unredeemable.
What might have been is an abstraction
Remaining a perpetual possibility
Only in a world of speculation.
What might have been and what has been

Point to one end, which is always present.

t.s.eliot, 1936

thanks to © thomas estournel, photo collage from bridge Simone de Beauvoir, on the occasion of filming a new video in collaboration, more coming soon... (i'm just filling in here)

9/13/2014

spagat

Den körperlichen Spagat zu erlernen ist eine Sache von Geduld und Dehnbarkeit, aber wie verhält es sich mit dem anderen Spagat, zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen Theorie und Umsetzung, zwischen Schrift und Wort und Tanz und Film? Wie springt man von einem Pool in den nächsten? Und wie wechselt man so schnell den Badeanzug, falls man das überhaupt muss?

wiedergefundene Wortfetzen

im Radio klassische Musik,
in der Werbepause ein
Anruf, sein Testament nicht zu
vergessen, trotz des unangenehmen
Gedankens an den Gegenspieler Tod.
Danke für diesen morbiden Moment,
ein beispielhaftes Begräbnis der Klassik.

Herbst 2013



7/17/2014

As-tu déjà mangé?

voilà ce qu'on demande en premier en Chine. Une réponse n'est pas forcément nécessaire. C'est la version chinoise de "Ca va?". 
Hast du schon gegessen, fragt man als erstes. Eine Antwort wird dabei nicht unbedingt erwartet. So klingt lediglich das Chinesische "Alles klar?". 

En argentique mon rêve de la rizière s'est réalisé encore mieux.
Mein Reisplantagen-Traum lässt sich noch wahrhaftiger in analog wiedergeben. 

7/09/2014

after deren...

is before deren.

or i may say, it's transition time (the link is for the berliners amongst you). just at the beginning of the week, i stepped away - not for long though, just to clear the growing image and get the words till now into movement - from this undeniable "touche-à-tout" that maya deren is and am now diving into another dancing world of words and images. robert walser discovers in his "walk" quiet unusual giants, lazy dogs, untalented tailors, enchanting trees and every day movements of all kind of types. "All this can happen, after all, and I believe it actually did happen".

6/23/2014

flying high

Man sagt, die Chinesen wohnen nicht auf der Erde, sondern unter dem Himmel.
On dit que les chinois ne vivent pas sur terre, mais sous le ciel.
Wirbelsäule in den Himmel / Une colonne vertébrale vers le ciel
Satte Reisfelder, Tanz in jedem Park und Drachen, die sich durch den Smog bis in den Himmel schlängelten ... 56 kleine Minuten warten auf ihre Bearbeitung, auch wenn es für die Mauer leider nicht gereicht hat (aber die nächste Reise ruft bestimmt). Ich bin froh, trotz anfänglicher und anhaltender Skepsis, ein so kontroverses und riesiges Land erlebt zu haben. Erst so findet man, manchmal, auch seine eigene Mitte wieder.
Des terrasses de riz abondantes aux groupes de danse dans les parcs jusqu'aux cerf-volants retrouvant le ciel à travers la grisaille ... 56 petites minutes attendent leur apparition, même si la muraille n'a pas pas pu être découvert en dansant (mais le prochain voyage viendra). Je me réjouis, quoi que sceptique au départ et toujours, avoir découvert ce pays si controversé. C'est en voyagent qu'on retrouve, parfois, son propre équilibre. 

6/07/2014

unterwegs/en route

Dans mes souvenirs d'enfance, c'est comme ca que je m'imaginai la Chine, des rizières partout, une lumière un peu ralentie. Je vais aller voir cela de plus près pendant deux semaines, capturer une petite danse sur la grande mureille et rapporter mes propres images-souvenirs.
In meinen Kindheitserinnerungen sah das Land der aufgehenden Sonne, irgendwo im Osten, aus wie auf diesem Bild, überall Reisplantagen und leicht entrücktes, verlangsamtes Licht. Ich werde es mir zwei Wochen lang ansehen, einen Tanz auf der großen chinesischen Mauer festhalten und meine eigenen Erinnerungsbilder mitbringen.
... perhaps, to be hopefully a little lost in translation.

5/25/2014

*erinnerungssonntag

plötzlich anhalten, aussteigen, sich virtuell verabschieden und dem Bewegtbild nachjagen. Gerade war ich eine Woche in Frankreich, wo der erste Eindruck des kleinen Städtchens Le Creusot trügt. Ne jamais se fier aux apparences. Zwischen den screens, screenings und dance scenes und sciences des Festivals Vidéodanse Bourgogne, lief innerhalb einer Gruppeninstallation auch Être sculpté.
© Franck Boulègue
Ein schönes und aufregendes Gefühl, seine Arbeit mit anderen Menschen zu teilen, die an ähnlichen Bildern und Bewegungen arbeiten, gute und schlechte Kritik zu hören und über neue Möglichkeiten zu sprechen. Eine Woche voller Begegnungen und Erfüllungen, in der alle voneinander gelernt haben und bei vielen ein lautes Klicken im Kopf zu hören und zu spüren war, da scheinen sich auf einmal Wege aufzutun... und die sind über den ganzen Globus verteilt.
Für das nächste Festivaljahr ist eine Gruppenarbeit der diesjährigen Workshopteilnehmer geplant. Die visuellen Experimente sind hier versammelt und da Kreation und Recherche in Le Creusot sich nicht fremd sind und sich auch nicht verneinen, haben die Gründer des Festivals, Marisa C. Hayes und Franck Boulègue, den Blog Screendance Studies ins Leben gerufen...

4/28/2014

tear(s)drop


when i first looked it was just raindrops, one day later it turned into tears, but still is there, alive. 

4/26/2014

zeitpresse/presse temps


"matter is time" kritzelte maya deren auf ein paar notizblätter nach einer vorlesung des anthropologen gregory bateson. wenn zeit materie ist, kann ich dann meine zeit auch pressen wie diese neuköllner orangen und ein bisschen mehr davon bekommen?
"matter is time", voilà ce que gribouillait maya deren sur une feuille de notes après avoir entendu parler l'anthropologue gregory bateson. si le temps est une matière, est-ce que je peux en avoir un peu plus en le pressant façon jus d'orange?
(mehr orangen/plus d'oranges)

3/09/2014

aktuelle körperlage

(nach winterlichen Mangelerscheinungen strömen sie wie Bienen auf Blütenjagd plötzlich durch die Straßen, leicht auf Drogen durch das Kribbeln in der Nase und den Wunsch nach mehr Frischluft, vielleicht löst auch letztere das Hochgefühl im Kopf aus) und nehmen dankend den ersten Platz an, den Pegel wieder auszugleichen... selig, wie in diesem Falle)
position corporelle du moment (tellement en manque de soleil, ça fourmille dans tous les sens, légèrement drogué par une overdose d'air frai, un délice cervical. on prend la première possibilité qui s'offre à nous, béatifié (voilà le nom du café)...  par le soleil.)

3/06/2014

schwarze schokolade

und Tanz haben einiges gemeinsam: Serotonin und Glücksgefühle für den Körper, in nicht-moderaten Mengen zu genießen.

Le chocolat noir et la danse ont une chose en commun: La sérotonine et un sentiment de bonheur pour le corps, à consommer sans modérations.