«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours
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6/01/2012

fait divers

ich fragte mich neulig beim anblick einer kopfbedeckungskollektion, die das thema "krone" durchdeklinierte, woher die plötzliche kröncheninspiration rührte. jetzt ist mir alles klar: ihre majestät feiert 60 jähriges thronjubiläum und falls man sich fragen könnte, was die gute queen denn das ganze jahr an königlichen geschäften zu bewältigen hat, sieht man anhand einer vogue "untersuchung" immerhin, dass sie viel arbeit in die farbliche präzision ihrer garderobe steckt, die farbtabelle fleißig abarbeitend...
vogue-chart, via dailymail

1/24/2012

die andere salomé


„Wir wollen doch sehn, ob nicht die allermeisten sogenannten 'unübersteiglichen Schranken' die die Welt zieht, sich als harmlose Kreidestriche herausstellen!“
Lou Andreas-Salomé
Ich bin Erinnerungen treu für immer: Menschen werde ich es niemals sein.“
Lou Andreas-Salomé

Lou Andreas-Salomé, mit 36 Jahren ein Verhältnis mit dem ca. 20jährigen Rilke, Nietzsche wurde abgewiesen und Freud, ja, Freud eben...

10/21/2011

wieder rang 1

Gerhard Richter ist nicht Daniel Richter, das hatten wir ja bereits. Unterschiedlicher könnten die beiden auch gar nicht sein. Richter D. bezeichnet seinen Namensvetter im Zeit-Interview als "Sonderphänomen", einen Maler, "den alle mögen, die Malerei nicht mögen". Ihm Persönlich mache er nicht genügend Fehler, seine Malerei sei makellos. In der Tate Modern gibt es nun eine Retrospektive zu dem angeblich "erfolgreichste Künstler der Welt", wie in das art-magazin in einer Vorschau auf die Ausstellung betitelt. Bei solchen Preisen wohl verständlich, aber Erfolg ist bekanntlich relativ. Ich kann D. Richters Kritik an der weichen Malerei G. Richters gut verstehen. Trotzdem, mir gefällt dessen Fotorealismus, die Verbindungn von Fotografie und Malerei, die gerade eben so weich ist, dass man sich in ihr verliert.
Passend dazu und um ihn besser kennen zu lernen, läuft in "gut sortierten" Kinos gerade die Dokumentation Gerhard Richter Painting von Corinna Balz.





10/18/2011

mediendenker und nicht nur

wie sich manchmal doch die dinge verbinden. noch heute haben wir in einem seminar der medienanthropologie friedrich kittler erwähnt, deutscher medientheoretiker, einer der bekanntesten, der seine gedanken gern quer laufen ließ und seine wissenschaft selbst nie als medientheorie bezeichnete. dabei wurde ich an weimar erinnert, dem ort, der mir die medien erst eingeredet und eröffnet hat. und nun öffne ich heute abend mein "übermedium" laptop und es ereilt mich die information von kittlers tod und wenige stunden später auch die mail meines realen und geistigen weimargefährten, der mir den nachruf der sz weiterleitet...gerade der computer, das medium, in dem für kittler schon in dern 80ern alle anderen medien in naher zukunft aufgehen würden, hat mich heute am meisten über ihn aufgeklärt...ob das jedoch noch weiteren "medienstudenten" aufgefallen ist, wage ich zu bezweifeln, leider.

10/04/2011

frankreich ehrt

la douce france mag ehrungen, besonders mit rang und namen. le patrimoine culturel, das ist in frankreich weitaus mehr als denkmalschutz. in der letzten woche habe ich nun mit freude und erstaunen festgestellt, dass jemand, den ich persönlich kenne, einen der begehrten titel, die natürlich militärisch anklingen, heute verliehen bekam: Officier dans l'ordre des arts et des lettres. der orden wurde jean-pierre blanc verliehen, dem leiter der villa noailles. ihr erinnert euch, es war der standort meines sommers. seit 25 jahren leitet er dort bereits die kunst und kulturinstitution und hat sich in der mode einen namen durch die einzigartige förderung junger designer gemacht.
Austragungsort des diesjährigen 26. Modefestivals von Hyères, © F. Freitag
und lustigerweise stoße ich bei der berichterstattung noch auf einen zweiten mir nicht unbekannten namen, auch yohji yamamoto hat eine ehrung erhalten und darf sich nun Commandeur nennen. es ist zwar etwas irritierend, sich diese beiden (bei dem einen aus erfahrung sprechend) doch eher sanftmütigen männer nun mit militärtiteln vorzustellen, aber es unterstreicht trotz allem den andersartigen stellenwert, den frankreich den künsten verglichen zu deutschland (zumindest in einigen fällen) zuschreibt.
die ansprache des ministère de la culture et de la communication kann man im übrigen hier nachlesen.

7/11/2011

red

ähnlicher (kopf-) ansatz: björk auf ihrer neuen tournée biophilia (und sie ziert die 200. ausgabe des magazins dazed & confused) und die modedesignerin sonia rykiel.

5/28/2011

kein entkommen

tja, so ganz ohne netz ist man heutzutage eigentlich nie, ich habe da im haus einen raum entdeckt, in dem ein alter rechner vor sich hin schlummert. trotzdem, jetzt, da in meinem zimmer kein monochromer apfel mehr blinkt, neigt sich die sehr gute lektüre von sybille bedfords reiseerlebnissen in südfrankreich endlich dem ende zu.
eine kleinigekeit möchte ich noch fürs wochenende hier lassen. seitdem ich mich einmal näher mit yohji yamamoto beschäftigt habe, komme ich nicht mehr von ihm los. ich habe zwar langsam das gefühl, dass er und wim wenders das langsam Sprechen aus ganz bestimmten Gründen kultivieren, aber sein Anspruch an sich und seine Arbeit gefällen mir immer noch.

via

5/07/2011

les autres

un dernier message sur le festival d'hyères avec quelques impressions des autres exposants mode et des visiteurs passionnés et parfois même passionnants, vu leur style...
en 2009 le couple Marite Mastiņa et Rolands Peterkops gagne le grand prix du jury de la 24ème édition du festival d'hyères. ensemble il forme désormais le duo Mareunrol's, aussi impressionnants dans leur apparition que dans leur travail. ils donnent l'impression de toujours être en accord sur ce qu'il font. pour cette année ils sont venus faire une installation s'intitulant Tenants, qui me rappelle un peu les imaginaires de tim burton ou d'autres films d'animations un peu noir. le travail a l'air extrêmement méticuleux et détaillé et on en ressort tout bizarremet touché.

4/13/2011

3 weitere worte

2008 startete das Projekt Fifty People One Question in New Orleans, LA. Die Serie bestand zunächst nur aus 5 Kurzfilmen, in denen in 5 amerikanischen Städten Menschen ein und dieselbe Frage gestellt wurde. In New York sollten nun Passanten zur Kunst Stellung nehmen, in drei Worten, not more. Etwas american kitschy, mais bon...
How Do You Feel (About Art)? Extended Version from svanes on Vimeo.

c'est exact

Grannies-Rotterdam 1998, © Ari Versluis & Ellie Uyttenbrock
Über das Fotografen-Team Ari Versluis und Ellie Uyttenbroek habe ich bereits gepostet, als sie im Deutschen Hygiene Museum in Dresden ausgestellt wurden. Heute in der Villa habe ich dann festgestellt, das die beiden auch schon in Hyères zu Gast waren. 2005 haben sie während des Internationalen Mode und Fotografie-Festivals ihre Serie Exactitudes vorgestellt, entstanden aus den Wörtern "exact" und "attitudes". 15 Jahre lang haben sie Menschen auf der Straße fotografiert, die einen ähnliche Stil haben und in gewisser Weise zu einer Gruppe gehören, was vielen, wie beide festgestellt haben, gar nicht unbedingt missfällt. Sie wollten damit auch darstellen, wie man selbst auf andere wirkt und das man häufig in eine Rolle verfällt, der man sich zuvor kaum oder nicht bewusst war. Es gibt so viele 12-er Packs die mir gut gefallen, die Omas mit kur-Haar-Löckchen-Frisur und beigem Trench, die Bonitas mit den engen Shirts oder aber der Vergleich zwischen den Filles du 7ème à Paris und den Meuf de la Banlieu. Abgesehen von den Einheitslooks ist auch die gleiche Haltung überraschend, als wenn man sich zuvor abgesprochen hätte oder es einen geheimen Haltungs-und Kleidugnscode gäbe, an dem man sich wiedererkennt. Demnach halten zwar sowohl die Filles, als auch die Meuf ihre Tasche in der Armbeuge, die Filles nehmen dabei aber den Vorderarm nach oben, das sieht geschäftiger aus, bei den Meuf ist es mehr "ca va quoi", lauter Klischees. 
Trotzdem muss man sich immer wieder die Worte von Matisse in Erinnerung rufen, wie es auch auf der Homepage steht: "L'exactitude n'est pas la vérité", seulement une partie de la réalité, la vraisemblance de la ressemblance.


3/20/2011

bis zum 30. ist noch etwas zeit

das wochenende der sz beschäftigt sich mit den 30jährigen, bzw. den altern auf dem weg dorthin. für das große interview wurde HME, hans magnus, zum gespräch geladen, über ignoranz zu sprechen. das problem der vor oder nach 30er, so sz: "dass man zwar viel kennt, aber wenig weiß."
enzensberger sagt dazu 1988 in seinem text über die ignoranz:
Zizi weiß viel - weiß aber nicht, wohin damit.
HME

tja, die hoffnungslose suche nach plan b.

3/19/2011

mann oder frau? oder beides?

Was genau ist typisch Frau und was typisch Mann? In der Öffentlichkeit scheint das noch (mehr oder weniger) klar bestimmt zu sein, in der Mode hingegen verschwimmen die Grenzen da schneller. Andererseits wird auch die Wiederkehr des angeblich Männliche gefeiert, der Mann mit Bart und nicht mit Jünglingsgesicht. Frauen treten androgyn auf, Männermodels sahen lange Zeit, besonders hervorgerufen durch die Ästhetik des amerikanischen Fotografen Hedi Slimane, wie 15, aus jetzt kommt der "echte" Mann wieder, mit viel behaarten Models und, bei Yohji Yamamot schon seit längerem, Männern weit über 50. Und schließlich, der neueste Coup: Männer, die die Frauenrolle übernehmen und zwar so authentisch, dass eine genaue Geschlechterdefinition kaum noch möglich ist. 
Vor einiger Zeit wurde er groß im Zeit-Magazin gefeiert, der man, der beides kann. Das australisch-bosnische Model Andrej Pejic wird sowohl für Frauen-, als auch für Männerkollektionen gebucht und von allen euphorisch gefeiert. Er selbst sagt dazu, dass er beides sei: "Manchmal eher männlich und manchmal eher weiblich. Viele finden mich zurzeit sicher eher feminin, aber ich bin beides." Das ist der Punkt, der Pejic wohl von ähnlichen Phänomen-Models unterscheidet. Meist sind dies Männer, die sich entscheiden, Frauen zu werden, wie das Model Léa T (vorher Leo). Pejic aber will definitiv beides repräsentieren.

3/11/2011

also ich heiße luci lehmann

Dass bei jemandem wie David Lynch (der seinerseits ja gerade sein ebenfalls vorhandenes musikertalent auslebt), ein in Interviews und auf Fotografien irgendwie kauzig wirkender Mann mit schwingendem weißen Haar, auch der Sohn mit einer Kamera in der Hand aufwächst, liegt nahe. Da hilft der Herr Papa gerne auch als Produzent aus. 2009 ist Sohn Austin Lynch gemeinsam mit dem Fotografen Jason S. querbeet durch ganz Nordamerika getourt und hat "the simple man" interviewt. Die Interviews für das Interview Project USA entstanden meist spontan. Wer auch immer gerade hinterm Gartenzaun auftrat und bereit war, Rede und Antwort zu stehen. Den Erfolg der Serien belegen die Dokumentarfilmpreise, die Lynch dafür bekam. Nun gibt es das ganze auch auf deutsch, The Interview Project Germany. Auf einem Blog haben sie jeden Tag berichtet, in welcher Stadt sie gerade filmten und was und wer ihnen zwischen Berlin, Leipzig, Halle, Düsseldorf und anderen vor die Kamera lief. Und für alle, die das ganze lieber sehen möchten, kommt das Interview Project Germany nun auch ins Netz. Es beginnt mit Luci Lehmann aus Teschow (Mecklenburg-Vorpommern. Nur warum Austin Lynch seinen einmonatigen Roadtrip gerade durch Deutschland geführt hat, habe ich noch nicht herausbekommen.
wunderbar finde ich den Beginn des Videos, in Lynchmanier leicht gestört und mit herrlich trockenen Worten des Meisters himself. und nur, dass gerade das erste Video mit den Worten: also ich heiße luci lehmann beginnt, ist für mich irgendwie ein Klischee...

1/27/2011

zu lennon

© Yoko Ono Photography by Charlotte Muhl & Sean Lennon
stolperte ich vorhin über dieses "interview" mit yoko ono für das anOther magazine. jefferson hack hat wieder zum proust'schen fragebogen gegriffen. ich mag den gerne, finde aber, dass er allzu oft als "hey, cooles, anderes interview"-ding herhalten muss...

11/30/2010

swinton all over

tilda swinton ist eine fantastische schauspielerin, ein charakter, weiblich, aber mit dem gewissen etwas an härte und jungenhaftem in ihrer statur und ihrem kantigen gesicht. und das wissen nicht nur regisseure zu schätzen. swinton wirkte in verschiedenen kunstperformances mit und wurde auch von der musik und modewelt für sich entdeckt. pringles of scottland ließ sie in einem film von ryan mcginley durch die schottischen highlands laufen und kleidete sie in "sehr waldtauglichen" zwirn

für orbital wirkte sie 1996 in dem musikvideo "the box" mit. ein tolles video, swonton ist in ihrem parka und der schwimmhauenartigen kappe nicht von dieser welt. und die welt scheint ihr auch zu schnell zu gehen. das englische elektro-duo wurde 1987 gegründet und 2004 wieder aufgelöst. schade, denn the box gefällt mir sehr gut... man sollte nicht zu sehr auf wikipedia vertrauen und lieber die gute alte recherchearbeit vorziehen. anscheinend existiert das duo doch noch, zumindest haben sie eine homepage mit einem aktuellen video, auf dem die musik jedoch eher in richtung techno-trance tendiert (wenn ich das sagen kann, ich bin da kein experte)

und ganz oben im bild verliebt sie sich für die schmuckfirma pomellato in juwelen, oder doch eher in ihr männliches gegenüber?
ich kann mir kaum vorstellen, dass sie die werbeangebote aus geldmangel annimmt. ästhetik, interesse, neugierde auf andere formate?
i am love habe ich im übrigen immer noch nicht gesehen, das hiesige kinoprogramm lässt mir jeden tag einen kalten schauer über den rücken laufen.

11/24/2010

"he truly understands pictures, and us"

bevor morgen das neue sz-magazin erscheint, noch etwas zur letzten woche, in der es wieder mal eine editions-ausgabe gab. die editions-magazine sind komplett von einem künstler gestaltete ausgaben, unter anderem waren schon anselm kiefer, jeff koons, sigmar pole, mathew barney, alex katz und jenny holzer dabei (und bei den letzten 13 ausgaben nur 2 frauen, kein guter schnitt). diesmal wurde dem deutschen fotografen und künstler hans-peter feldmann die bühne überlassen. feldmann will vor allem eins, sehen und beobachten und das gesehene und beobachtete dann durch bilder vermitteln, nicht durch worte. seine aufnahmen zeigen das alltägliche, wobei das sehen laut feldmann, der besonders frauen gerne fotografiert, in enger verbindung zur erotik steht. julian haynen, kurator und autor des artikels, schreibt dazu: Ein ständig vorhandener Unterton des Lebens, ein wundervoll verwobenes Geflicht von Tatsachen, Reizen und Wünschen und nicht zuletzt ein soziales Interesse.
Menschen
                                                               oben: alle schön formatiert in einheitspose
und wie in jeder edition antwortet auch feldmann auf einige fragen des sz-magazins, bloß, dass er seine antworten visuell umsetzt

8/25/2010

karl à la une

ca date déjà un peu, mais en juin Karl Lagerfeld a été rédacteur en chef invité du journal Libération. ici, la Vidéo du comité de rédaction