«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours
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10/16/2016

she believed in movement

I believe in movement. I believe in that lighthearted balloon, the world. I believe in midnight and the hour of noon. But what else do I believe in? Sometimes everything. Sometimes nothing. It fluctuates like light flitting over a pond. I believe in life, which one day each of us shall lose. When we are young we think we won't, that we are different. As as child I thought I would never grow up, that I could will it so. And then I realized, quite recently, that I had crossed some line, unconsciously cloaked in the truth of my chronology. How did we get so damn old? I say to my joints, my iron-colored hair. Now I am older than my love, my departed friends. Perhaps I will live so long that the New York Public Library will be obliged to hand over that walking stick of Virginia Woolf. I would cherish it for her, and the stones in her pocket. But I would also keep on living, refusing to surrender my pen. (p.smith)

2/22/2016

die geträumten



Ich hab Dich heute lieb und so gegenwärtig. Das will ich Dir unbedingt sagen, – damals hab ich es oft nicht getan.
Sobald ich Zeit habe, kann ich auf ein paar Tage kommen. Würdest Du mich auch sehen wollen? – Eine Stunde, oder zwei.
Viel, viel Liebes! Deine
Ingeborg.

Diese Zeilen schrieb Ingeborg Bachmann einst an Paul Celan, 1948, in einem Briefwechsel, der so  schwer wie leidenschaftlich werden sollte, obwohl die zwei nur eine ungefähr dreimonatige "Liebesbeziehung" geführt haben. Dieser Briefwechsel wurde gerade verfilmt, gelebt im Dialog und gelesen, als gäbe es kein Morgen mehr. Ruth Beckermanns Film erscheint spannender als jede Fiktion, die Stille Darstellung der Aufnahmen im Funkhaus in Wien ziehen einen ebenso in den Bann, wie es die Texte beider tun. Etwas fassungslos und kraftlos ob der Zerreißproben dieser unmöglichen, quasi virtuellen Liebesbeziehung, verlässt man den Kinosaal, aber mit dem Wunsch, das nächste Stück Papier mit Worten zu füllen. (ebenso wie diese Seiten lange wortlos blieben, 2 Monate nach Jahresbeginn, 2016, es is beinahe März, in Berlin schneit es, wieder)

8/17/2015

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Simplicity is not the achievement of subtractions. It is a Synthesis of complexities.
Maya Deren

8/06/2015

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Et si ma soeur (tout dit, tout dit)
Tu donnes en joug ton coeur (tout dit, tout dit)
Oh ma soeur prend garde (tout dit, tout dit)
Ne dis pas tout (tout dit, tout dit)
Ou tu mourras d'ennui (tout dit, tout dit)
Camille, Tout dit

1/03/2015

schrullen

Schrullen, Schrullen muß man haben, und den Mut muß man haben, mit seinen Schrullen zu leben. So lebt sichs nett. Es darf keiner Angst vor seinem bißchen Wunderlichkeit haben.  Robert Walser (1916)

Ich entdecke gerade Robert Walser als den idealen Lektüregesellen zum neuen Jahr. In seiner zugleich wunderbaren, wundersamen, tanzenden Prosa, die ebenso tragisch, dunkel und herzzerreißend sein kann, schrieb er für uns auf, wie man es nimmt oder nehmen kann, das Leben. Susan Sontag schrieb über ihn, dass er sich immer am Rand eines Abgrunds befand, an dem er seine Texte verfasste, aber von diesem hat er sich auch immer ebenso charmant und keck wieder entfernt, dem Schlimmem hat er nur einen Streich spielen wollen, denn stärker war er mit seinen Wortarabesken allemal. 

12/02/2014

***

Was immer uns lehrt, mit uns selbst zu sprechen, ist wichtig: was immer uns lehrt, uns singend aus der Verzweiflung zu lösen. Aber das Bild (Der Distelfink, Carl Fabritius) hat mich auch gelehrt, dass wir über die Zeit hinweg miteinander sprechen können. Und ich habe das Gefühl, ich habe dir etwas sehr Ernstes und Dringliches zu sagen, mein nicht existierender Leser, und ich glaube, ich solle es so dringlich sagen, als stünde ich mit dir im selben Zimmer: dass das Leben - was immer es sonst sein mag - kurz ist. Dass das Schicksal grausam ist, aber vielleicht nicht beliebig. Dass die Natur (also der Tod) immer gewinnt, was aber nicht bedeutet, dass wir buckeln und um Gnade winseln müssen. Dass es, auch wenn wir nicht immer so froh sind, hier zu sein, unsere Aufgabe ist, trotzdem einzutauchen: geradewegs hindurchzuwaten, mitten durch die Jauchegrube, und dabei Augen und Herz offen zu halten. Und inmitten unseres Sterbens, da wir uns aus dem Sumpf erheben und schmählich in den Sumpf zurücksinken, ist es herrlich und ein Privileg, das zu lieben, was der Tod nicht anrührt. Denn wenn Unheil und Katastrophe diesem Gemälde durch die Zeit gefolgt sind - so hat es auch die Liebe getan. Insofern, als es unsterblich ist (und das ist es), habe ich einen kleinen, leuchtenden, unabänderlichen Anteil an dieser Unsterblichkeit. Es existiert und es wird weiter existieren. Und ich füge meine eigene Liebe der Geschichte der Menschen hinzu, die schöne Dinge geliebt und auf sie geachtet und sie aus dem Feuer gezogen und sie gesucht haben, als sie verloren waren, und die sich bemüht haben, sie zu erhalten und zu bewahren, während sie sie buchstäblich von Hand zu Hand weiterreichten, strahlend singend aus den Trümmern der Zeit zur nächsten Generation von Liebenden und zur nächsten.

"Der Distelfink", Donna Tart

9/20/2014

there is no end and no beginning

but there is gonna be a turning point soon...

Time present and time past
Are both perhaps present in time future,
And time future contained in time past.
If all time is eternally present
All time is unredeemable.
What might have been is an abstraction
Remaining a perpetual possibility
Only in a world of speculation.
What might have been and what has been

Point to one end, which is always present.

t.s.eliot, 1936

thanks to © thomas estournel, photo collage from bridge Simone de Beauvoir, on the occasion of filming a new video in collaboration, more coming soon... (i'm just filling in here)

9/13/2014

wiedergefundene Wortfetzen

im Radio klassische Musik,
in der Werbepause ein
Anruf, sein Testament nicht zu
vergessen, trotz des unangenehmen
Gedankens an den Gegenspieler Tod.
Danke für diesen morbiden Moment,
ein beispielhaftes Begräbnis der Klassik.

Herbst 2013



7/09/2014

after deren...

is before deren.

or i may say, it's transition time (the link is for the berliners amongst you). just at the beginning of the week, i stepped away - not for long though, just to clear the growing image and get the words till now into movement - from this undeniable "touche-à-tout" that maya deren is and am now diving into another dancing world of words and images. robert walser discovers in his "walk" quiet unusual giants, lazy dogs, untalented tailors, enchanting trees and every day movements of all kind of types. "All this can happen, after all, and I believe it actually did happen".

5/23/2014

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"Tanzen ist ein senkrechter Ausdruck eines horizontalen Verlangens."
soso, Mister George Bernhard Shaw

im Original: "DancingThe vertical expression of horizontal desire legalized by music."
là, les mots manquent sérieusement aux émotions...

5/11/2014

***

L'île d'Hélène n'était pas qu'un paradis pour gauchers; c'était surtout un extraordinaire laboratoire de l'art d'aimer. Il n'était pas une branche de la culture humaine, pas un ordre d'activité qui ne fût empreint de cette quête, revisité à l'aune de leur exigence: l'architecture bizarre des bâtiments, le calendrier inédit qui rythmait leur existence, l'ensemble de leurs rites étranges et divertissants, de leurs fêtes, l'éducation ahurissante dispensée aux enfants, leurs choix économiques, leur façon de parler français, de se rencontrer, de se cocufier, d'accueillir ou de refuser les progrès techniques, que sais-je encore? Tout s'intégrait dans un mode de vie surprenant qui ne relevait guère de la société commerçante que nous connaissons en Europe.
Dans cet univers protégé des croyances malignes des droitiers, la réussite se mesurait à la capacité d'aimer. Explorer toutes les facettes et tous les pièges du coeur humain était la grande, l'unique affaire de ce petit peuple de Gauchers; tout concourait à l'exercice de cette passion, sans que rien fût jamais fixé définitivement. A en croire la liasse de documents légués par lady Brakesbury, cette terre australe était bien l'endroit du monde où l'on trouvait les rapports les plus tendres entre les hommes et les femmes.
L'expression que les Gauchers employaient à l'époque pour désigner ceux qui vivaient au-delà de la ligne d'horizon - le reste de l'humanité - est d'ailleurs significatives: les Mal-Aimés. Par-delà le vaste océan Pacifique se trouvait selon eux le monde sans féerie des droitiers, là où vivaient les peuples qui subissent la lente détérioration de leurs amours. 

Alexandre Jardin, L'île des Gauchers, 1995

4/28/2014

tear(s)drop


when i first looked it was just raindrops, one day later it turned into tears, but still is there, alive. 

4/21/2014

ostererkenntnis/constat pascal

"At the still point of the turning world. Neither flesh nor fleshless;
Neither from nor towards; at the still point, there the dance is,
But neither arrest nor movement. And do not call it fixity,
Where past and future are gathered. Neither movement from nor towards,Neither ascent nor decline. Except for the point, the still point,There would be no dance, and there is only the dance."
 T.S. Eliot

4/08/2014

irgendwo

zwischen stillstand und bewegung befindet sich der körper. der tanz beginnt erst wenn er endet, ebenso wie auch die bewegung im film enden muss, um wieder zu beginnen, um überhaupt erst bewegungsbild zu sein. still, intervall, schwarz, pause, ein dazwischen an bewegung ruft ein mehr an bewegung und ein stillstand ruft ein mehr an aufmerksamkeit hervor, vor dem nächsten fall, vor dem nächsten straucheln der körper, die sich jedes momentum zu nutzen machen müssen, um den fluss nicht abbrechen zu lassen.

woher das verlangen nach stillstand?

quelque part entre arrêt et mouvement se trouve le corps. la danse ne commence que quand elle s'arrête, tout comme le mouvement du film doit venir à une fin pour reprendre de nouveau, pour être image-mouvement. arrêt, intervalle, noir, pause, "l'entre" du mouvement en appelle à devenir un plus de mouvements et un arrêt appelle à un plus d'attention, avant la prochaine chute, avant le prochain tremblement des corps, qui doivent savoir utiliser à leurs avantage chaque "momentum", à fin que le l'écoulement, le flux ne s'arrêtera jamais.