«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours
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7/20/2013

kiss & cry


Il y a des amours en forme d'oignon.
Au début, c'est tout sec...
Et puis ça tire des larmes...
Et puis on s'habitue...
Et puis, il y a des choses qu'on ne digère pas...
(extrait du spectacle Kiss&Cry de Michele Anne de Mey)

9/16/2012

ich schau dir...

in die augen, gesellschaftlicher verblendungszusammenhang!!! bitte was? später mehr
je te regarde dans les yeux, contexte d'aveuglement social!!!! pardon? à suivre
  
from Volksbühne Berlin on Vimeo.
Unsere Seele, so der deutsch Theaterregisseur René Pollesch, "führt eine Außenbeziehung mit sich selbst" und den Sinn, den wir im Leben, in der Liebe und in Allem suchen und glauben zu kennen, den gibt es nicht. Von dem, von der Liebe, haben wir nur gelesen oder gehört, es ist das konstruierte kollektive Bewusstsein. Vorgetragen, bzw. vorgekörpert und verkörpert hat dies am Samstag Abend im Theatre de Gennevilliers in Paris der Schauspieler Fabian Hinrichs, mit dem das Stück 2010 in der Volksbühne uraufgeführt wurde. Er nimmt die ganze Bühne ein, auratisiert sie, keine Minute ist vergeudet, in diesem ausdrücklich nicht "interaktiven" Theaterstück. Hinrichs rollt sich am Boden, tanzt singt, erklärt, erklärt sich uns und uns uns selbst, unsere eigene Verblendung. Es hört sich nicht danach an, aber lange habe ich im Theater nicht mehr so viel gelacht, hätte am liebsten jeden Satz zweimal gehört, was zum Glück auch oft der Fall war. Das war Theater pur, auch wenn Hinrichs es teilweise mit dem nur französischsprachigen Teil des Publikums (der auf dem Prompter die Übersetzung mitlesen konnte) etwas schwer hatte: "Läuft n bisschen schleppend heute, odr?", fragt er die Souffleuse, die in der ersten Reihe sitzt und ruft kurz danach zu einer neuen Art der Gemeinschaft auf, der Nicht-Gemeinschaft. 
Der "Verblendungszusammenhang", wenn er auch schon sehr viel länger existiert (notgedrungen natürlich), ist an den Gebrauch bei Adorno angelehnt. Demnach: Wir verleugnen allesamt unsere Realität. Den Titel des Abends hat René Pollesch, so sagt er im Interview mit David Sanson, von einem 2001 in Frankfurt stattgefundenen Kongress ("Ich schau Dir in die Augen, gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang! Tagung zur Subjektkonstitution und Ideologieproduktion") und einer daraus entstandenen Publikation. Pollesch nutzt das im Französischen so schön als "contexte d'aveuglement social" übersetzte Wort, mit Hilfe der Biologin Donna Haraway, und die ganze Theoretisierung darum als seine ganz eigene "visuelle Prothese, um die Realität besser sehen/verstehen zu können."

6/05/2012

blanc

Serge seul
"Pour moi, il n'est pas blanc.
Quand je dis pour moi, je veux dire objectivement.
Objectivement, il n'est pas blanc.
Il a un fond blanc, avec toute une peinture dans les gris...
Il y a même du rouge.
On peut dire qu'il est très pâle.
Il serait blanc, il ne me plairait pas.
Marc le voit blanc... C'est sa limite...
Marc le voit blanc parce qu'il s'est enferré dans l'idée qu'il était blanc.
Yvan, non. Yvan voit qu'il n'est pas blanc.
Marc peut pense ce qu'il veut, je l'emmerde."

(extrait de Art de Yasmina Reza (auteur de Cargnage, autorin des Gott des Gemetzels)

la première représentation de la pièce a lieu en 1994 au théâtre des champs-elysées. dans les rôles de serge, yvan et marc on retrouve fabrici lucchini, pierre arditi et pierre vaneck, casting parfait.
die erste aufführung des stücks kunst von yasmina findet 1994 in paris statt. in den drei hauptrollen, fabrice lucchini, pierre arditi und pierre vaneck, ein perfektes casting
pour la pièce en entier, ouvrez ce post, ca vaut le coup et si ce n'est que pour les 10 premières minutes.
den ganzen post öffnen, um das stück zu sehen, es lohnt sich, auch schon nur die ersten 10 minuten.

12/10/2011

revolution

wenn man die revolution im theater so wunderbar findet, dann kann schon wieder irgendwas nicht stimmen, oder? dann ist es wieder viel zu "nett" würden viele sagen, aber ich war in der tea begeistert von der inszenierung des stücks ulrike maria stuart von elfriede jelinek im grillo theater in essen (jelinekt erhielt in diesem jahr zudem den mühlheimer dramatikerpreis für ihr stück "winterreise") umso mehr, da ich den anfang des titels nicht mitbekommen hatte und mich auf ein weitaus klassischeres maria stuartdeskes geschehen vorberetet hatte. die schauspieler waren alle überraschend gut und haben jelineks endlos-textpassangen so kraftvoll vorgetragen, dass man zwischendrin mit ihnen die muskeln der bauchdecke anspannte, damit der redefluss nicht zum stocken kommt.
die revolution war meine rettung, wenigstens im theater, denn nach erneut fehlgeschlagenem vernetzungversuch und diversen anderen technischen missgeschicken war ich in genau der richtigen  anarchistischen (plus ou moins) stimmung. eine pause gab es natürlich während des stücks nicht, die revolution kennt keine pause.
die "zeitgenössische" maria stuart und ihre rivalin elisabeth I. sind hier ulrike meinhof und gudrun ensslin. es wird also auch die geschichte der raf nacherzählt, aber nicht zu sehr. gerade so viel, dass sich die erzählung auch noch an die jetztzeit anpasst, zwischen bankenkrise und occupy-bewegung, mit einem schlenker über den warenkonsum (verbildlicht in einem überdimensionalen h&m werbeplakat, von dem aus uns die weißhaarige modeeminenz in gestalt von karl lagerfeld persönlich zum kauf auffordert, oder auch nicht). stark politisch und zum überdenken der eigenen haltung anregend auf der einen seite und dazu mit sehr viel humor und auch improvisatorischem witz. wenn etwa die schauspieler vor der "nicht-pause" mit mänteln den saal verlassen, dass publikum auffordern, mit zu gehen und tatsächlich drei damen der ersten reihe sich erheben. die kinder der revolution suchen nach frischer theorie, marx soll verstauben. andererseits sind ein biografisch nettes "empört euch" oder anleitungen zum guerilla gardening nicht die revolutionsanleitungen, die sie sich erhofft hatten. die ganze alte geschichte wird in einen blauen wascheimer, pardon, gekotzt und weggebracht...
es endet jedoch, zurück zur geschichte, mit dem tod der königinnen und "mütter" im stück. jetzt müssen die kinder sehen, wie sie alleine klar kommen.

8/11/2011

bovarisme web 2.0

"Ihr habt mich nie verstanden! Ihr kennt nicht das Ideal romantischer Naturen, zu dem mittelmäßige Herzen nie gelangen! "  

(Emme Bovary in Mme Bovary, Gustave Flaubert, 1857)

theaterankündigung mal anders. wir leben in einer visuellen welt; was bietet sich da besser an, als bilder sprechen zu lassen, um ein stück wie madame bovary-ein sittenbild aus der provinz von gustave flaubert anzukündigen. und mit blick auf emmas träume und wünsche, die sowohl im 19. als auch im 20. Jh ihren platz finden, erst recht: ein schöneres leben, das verlangen nach liebe und das gefühl, von allen missverstanden zu werden. heute, wo virtuel alles möglich ist und wo sich identität und identitäten im internet tausendfach multiplizieren lassen, werden träume und fiktionen immer wieder reproduziert und machen aus uns allen anhänger des bovarismus, einer sehnsuchtsgesellschaft. aber vielleicht ist dieser neue alte bovarismus, wie mich gestern jemand darauf hinwies, auch ein ganz Berlin-eigener...
notre monde est un monde visuel; qu'est-ce qui se prête donc mieux pour annoncer une pièce telle que mme bovary-moeurs de province de gustave flaubert que les images. d'autant plus que ce que souhaite emma et ce dont elle rêve est la même chose que ce dont rêve des milliers d'autres au 19ème ou au 21ème siècle: une vie meilleure, le désir d'amour, l'impression d'être mal compris. aujourd'hui où virtuellement tout devient possible et où l'identité peut se multiplier dans les sphères de l'internet, les rêves et fictions sont reproduits et font de nous tous des membres du bovarisme, d'une société de sehnsucht (et oui, ce mot qui n'existe pas en francais et pour lequel aucune traduction ne suffira jamais). mais peut-être que ce bovarisme ancien et nouveau en même temps, comme me l'indiquait quelqu'un récemment, n'est qu'autre qu'un état d'âme berlinois...

1/02/2011

rückblickend#1

rückblenden sind in diesem jahr nicht meine stärke, dafür war ich schon zu sehr mit den gedanken im neuen jahr, sobald die 12h überschritten waren...aber arte schafft wie so oft abhilfe (und wie immer nur 7 tage verfügbar), mit den highlights aus bühnenkunst...




10/01/2010

die bretter, die die welt bedeuten

nachdem das Kölner Schauspielhaus nach langem Kampf nun doch stehen bleiben darf, findet morgen Abend am Rhein die 10. Theaternacht statt. Ich schaffe es leider nicht, da ich mir morgen Abend folgenden sehenswerten Choreographen in Duisburg ansehe: Akram Khan, auf den ich durch seine Duette mit Juliette Binoche und Sylvie Guillem aufmerksam geworden bin. Khan en personne:

und das Duett mit Juliette Binoche, das ebenfalls bemerkenswert ist, besonders da sie zuvor nie als Tänzerin tätig war:

6/10/2010

homo ludens - der spielende Mensch

Im aktuellen Zeit-Magazin ist eine lange Reportage über Lars Eidinger, einen der interessantesten deutschen Schauspieler im Moment, je pense. Zu sehen ist er grad in Hamlet an der Berliner Schaubühne: