«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours
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9/11/2012

heute angeblich 73 und damals?

Karl Lagerfeld 1970 in St Tropez, via hautefood
hui, soviel haut hat man von dem sonst eher bis zum kehlkopf in schwarz und weiß gekleideten tapferen schneiderlein wohl noch nie gesehen.
und a propos popzeug, über das kraut magazin (herrlich, über die namen von kunst/kultur/mode oder wissenschaftszeitschriften könnte man auch nochmal eine ausführliche recherchearbeit anfertigen),   habe ich von einem neuen papier erfahren, POP, das sich der, überraschung, popkultur widmet, auf wissenschaftlichem niveau, aber bitte dazu auch visuell ansprechend...vielleicht lasse ich das mal einschiffen, um zu sehen, ob die vielen worte versprechen, was sie ankündigen. frankreich könnte sich in sachen zeitschriftenqualität ab und an einen großen stapel druckerzeugnis vom nachbarn abschneiden, wie ich finde.
NACHTRAG: ich habe wohl gestern etwas schnell getippt und mich zwischen brink und kraut verheddert, das kraut magazin wurde natürlich nicht von studenten der ruhr-universität bochum ins leben gerufen. zwischen kunst und wissenschaft bewegt sich das brink magazin. pardon!! brink gehört in jedem fall ebenfalls zu den veröffentlichungen, die sich neben einem hohen wissenschaftlichen anspruch, auch noch gedanken über die art der präsentation und neue darstellungsmöglichkeiten im heft gedanken machen...darin in diesem heft auch der französische philosoph jean-luc nancy über den sprung, später mehr dazu!

4/24/2012

Dyptich-literarische Mode ohne Worte

die beiden Designerinnen Valerie Lange and Ali Zedtwitz gründeten 2009 ihr Label Dyptich. Golden Brown is ihre zweite Kollektion und bei blica kann man lesen, dass sie ihre Entwürfe am liebsten gar nicht beschreiben möchten. Jeder soll sich seine eigene Idee machen, je nachdem, wie man die Kleidung nutzen und tragen möchte. Mir gefallen die collagenartigen Lookbook-Bilder. Sie könnten auch en accompagnement einer kurzen Roadtrip- oder Reisenovelle passen und der Dame links fehlt nur noch ein Buch in der Hand.  

sensation oder nicht?

Mode und Tanz, das ist keine künstlerische Neukombination des 21. Jahrhunderts. Bereits Coco Chanel Entwarf Kostüme fürs Ballett, für die Ballets Russes von Serge Diahilevs und das Stück Le train bleu, nach einer Geschichte von Jean Coceeau und in einem Bühnendekor von Pablo Picasso, eine sehr illustre Runde also. Hier bereits mehrfach erwähnt, hat sich Jean Paul Gaultier 2009 mit dem französischen Choreographen Angelin Prelijocaj für seine Schneewittchen Interpretation zusammengetan und für Und dann, tausend Jahre Frieden, bestellte Preljocaj seine Kostüme 2011 bei dem russichen Designer Igor Chapurin. Und das Christian Lacroix seine Kassen mit Bühnenkostümen aufbesserte, ist auch bekannt.
Nun hat sich die Choreographin Lucia Glass einmal von der anderen Seite genähert. Es geht ihr in ihrem Stück Sensation nicht darum, modische Accessoires für ihre Tänzer zu finden, sondern sie möchte überhaupt erst einmal wissen, was mit dem Körper passiert, wenn er sich in s/einer stofflichen Hülle befindet. Das Spektakel "Modenschau" hat sie hierbei schon immer fasziniert, eine eigene Art der Performance. Daher hat sie sich auch gegen professionelle Tänzer und für professionelle Models entschieden, die aus Berufswegen in wenigen Sekunden vom Kleid in die Jeans wechseln. Wie ändert sich dann der Gang, wie reagiert der Körper auf einen kleidungstechnischen Wechsel?
Ich kann mir anhand des Vorschauvideos noch nicht richtig vorstellen, wie die Performance abläuft und ob die Überlegung auch in die Tat umgesetzt werden kann. Das Ganze wirkt zunächst noch sehr wie eine einfach etwas konzeptueller Modenschau. Die Frage nach der durch Kleidung andersartig generierte Bewegung ist jedoch interessant, da reicht schon ein Blick auf die Straße.

Sensation war vergangene Woche im Kampnagel in Hamburg zu sehen und zieht nun weiter nach Wien.

4/06/2012

gemischtes doppel

                              left: © Erik Madigan Heck for Mary Katrantzou AW 12/13 via A blog, right:  Klimt: Zwei Freundinnen, 1916
nein, nicht das aus der SZ, sondern wieder einmal Mary Katrantzou und Erik Madigan Heck, die sich wie in all ihren bisherigen Kollaborationen bei der Kunst, der Malerei inspirieren ließen. Zumindest musste ich bei der Fotografie links sofort an Klimt denken. Beim letzten Mal erinnerten mich die Bilder an Frida Kahlo. 
Überhaupt lohnt sich ein erneuter Blick auf Hecks Online Portfolio, in dem er unter anderem einen Ausflug in Monets Garten in Giverny macht, für seine Mutter. Ja, vielen mag das ganze zu kitschig und zu romantisch sein, abermir gefällt seine künstlerische Herangehensweise nachwievor, besonders seine Bilder für Rodarte. Und Heck kann auch ohne Photoshop und digitales Basteln.

4/03/2012

more than black - Hyères 2012 #3.1

© Ina Jang, 2012
und damit die Jungen auch was von den Alten lernen können, stellen beim International Festival for Fashion and Photography in Hyères jedes Jahr auch der Jurypräsident und namhafte Designer oder Fotografen, bzw. auch die Gewinner vom vergangenen Jahr ihre Arbeit oder Weiterentwicklungen ins gleißende Sonnenlicht der Côte d'Azur. In diesem Jahr wird es dunkel werden, schwazr besser gesagt. Aber ein Schwarz, das lebendiger nicht sein könnte, wie in den Entwürfen des Designers Yohji Yamamoto. Als Jurypräsident wird ihm das ganze ehemalige Schwimmbad der Noailles, in dem das Becken mitlerweile mit einer Glasdecke überzogen wurde, zur Verfügung gestellt. Richtung Süden, fahrbare Glaswände, das klingt nach Saunaeffekt und in der Tat sollte man zumindest als Aufsichtsperson im Schwimmbad immer eine Flasche Wasser griffbereit haben.
Zunächst also der Maestro, der sich einigen Jahren an der Schnittstelle von Mode und anderen Künsten, wie dem Film mit Wim Wenders, dem Theater und der Oper (kostüme und bühnenbild) oder dem Tanz (er nahm beispielsweise am 25. geburtstag der compagnie pina bausch 1998 teil) auffhällt. YY, WW und PB, diese Drei von mir sehr geschätzten Personen könnten in ihren Gedankenwelten und ihrer künstlerischen Sicht der Dinge wohl nicht besser zusammenpassen. 
Yamamoto wird einen kleinen Gesamtüberblick über seine Arbeiten geben; Fotografien, Entwürfe, evtl auch audiovisuelles, ich bin gespannt. Ich könnte die dvd zu "Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten" zur verfügung stellen, das musste ich noch loswerden...
in xxl please © Alice Springs

11/23/2011

ein großes bett also


"L' amour fou" (2010), directed by Pierre Thoretton from sleek magazine on Vimeo.

Pierre Thoretton drehte den Film nach dem Tod des Designers im Jahr 2008. Eine Dokumentation ohne real anwesendes Objekt, welches es zu dokumentieren gilt. Saint-Laurents Figur und sein Übergang in die Modeanalen, in die er im Grunde bereits als Legende eingeschrieben ist, wird hier bildlich und groß inszeniert, so zumindest im (richtigen) Trailer. Solchen Zeitgeist/Modefilmen stehe ich gerne etwas kritisch gegenüber, fehlt es doch oft an wirklich gutem Material. Man verlässt sich da meist auf schöne Menschen, viel Glanz & Glamour, große Worte und einschlägige dramatische Musik. Pierre Bergé, der Lebensgefährte YSLs ist nun die eigentliche Hauptfigur, durch seine Geschichte und die seiner/ihrer Kunstsammlung soll der Film leben. Ein kultivierter Mann, kein Zweifel, und die Versteigerung all dieser "schönen" und kostbaren Dinge, die er und YSL in den 50 Jahren ihrer amour fou zusammengetragen haben birgt sicherlich ein glanzvolles Bild. Ob hinter dem Glanz aber auch eine inhaltvolle Dokumentation steckt und das verrückt verliebte in mehr als nur Modepathos rüberkommt...?

11/06/2011

go back and forward

lange habe ich keine filme oder videos im zusammenhang mit modedesignern mehr vorgestellt, da sie meist einfach langweilig pseudo-hip und laut, sich der ewig gleichen stilmittel bedienen und viel zu "elektrisch" sind. in joost vanderburgs film für den belgischen designer kris van assche treffen sich zwei charaktere (clemens schick ist der hier wahrscheinlich bekanntere) in einer bar an einem ort wieder, an dem beide gelebt haben, sprechen von vergangenen zeiten und veränderung. das leben verändert sich und das ist gut (ja, das hipster-cliché bleibt stark vorhanden, siehe besonders bart). kleidung aber, ist das a timeless statement?

10/04/2011

frankreich ehrt

la douce france mag ehrungen, besonders mit rang und namen. le patrimoine culturel, das ist in frankreich weitaus mehr als denkmalschutz. in der letzten woche habe ich nun mit freude und erstaunen festgestellt, dass jemand, den ich persönlich kenne, einen der begehrten titel, die natürlich militärisch anklingen, heute verliehen bekam: Officier dans l'ordre des arts et des lettres. der orden wurde jean-pierre blanc verliehen, dem leiter der villa noailles. ihr erinnert euch, es war der standort meines sommers. seit 25 jahren leitet er dort bereits die kunst und kulturinstitution und hat sich in der mode einen namen durch die einzigartige förderung junger designer gemacht.
Austragungsort des diesjährigen 26. Modefestivals von Hyères, © F. Freitag
und lustigerweise stoße ich bei der berichterstattung noch auf einen zweiten mir nicht unbekannten namen, auch yohji yamamoto hat eine ehrung erhalten und darf sich nun Commandeur nennen. es ist zwar etwas irritierend, sich diese beiden (bei dem einen aus erfahrung sprechend) doch eher sanftmütigen männer nun mit militärtiteln vorzustellen, aber es unterstreicht trotz allem den andersartigen stellenwert, den frankreich den künsten verglichen zu deutschland (zumindest in einigen fällen) zuschreibt.
die ansprache des ministère de la culture et de la communication kann man im übrigen hier nachlesen.

9/09/2011

geschmack ist eine frage der höflichkeit

so die kulturwissenschaftlerin barbara vinken im sz-magazin interview. diesmal in seiner integralität dem thema mode und modischen phänomenen gewidmet, hat sich die magazin-redaktion 26 fragen gestellt, bzw. sich und anderen, wie eben barbara vinken oder auch dem belgischen designer raf simons, der mir in letzter zeit leider eher negativ durch sponsoren-pseuso-kunstevents wie die avantgarde diaries in berlin auffiel. im interview gibt er sich gewohnt ruhig und zurückhaltend und will die modische zukunft auf sich kommen lassen (ja, wollen das nicht alle)
wer wissen möchte, weshalb man sich die frage nach unförmiger kleidung nicht stellen sollte, ob nun mit oder ohne krawatte der bessere weg ist oder besonders, warum deutschland KEIN modisches land ist, lesen...ein gutes modeheft für einmal, da es nicht mit schlechten fotostrecken vollkepackt wurde, sondern die stoffliche textur auch mal mehr textlich angegangen wird...
einen visuellen einblick gibt es später nach dem click, ich befasse mich für die folgenden stunden wieder mit miedern und tüllrücken auf der bühne

6/22/2011

FM: What will they see?

YY: They will find that I am a genius.

FM: Who are your favorite artists?
YY: Wim Wenders, Bob Dylan, Pina Bausch, August Sander, Man Ray, Bartabas, Takeshi Kitano, Ango Sakaguchi, Heiner Müller, Andy Warhol, Picasso, Klimt.

immer wieder stolpere ich über yamamotos  buch my dear bomb, das ich mir schon längst kaufen wollte. auf a blog curated by, für die yy unter anderen designer einen ausgabe des A Magazines gestaltet hat. die fragen im interview, in dem yy sein buch vorstellt, sind zwar leider etwas mehr als simpel und plakativ, aber wer den designer noch nicht kennt und die liste seiner "lieblingskünstler" auswendig lernen möchte; hier das freundschaftsbuch-interviw. 

6/18/2011

mareunrol's nightmares

Mareunrol's Nightmares from Valdis Celmins on Vimeo.
mareunrol's, lättisches designer-paar, das 2009 den grand prix des festival de hyères gewann. ihre idee: konzeptmode, künste miteinander verbinden und vor allen dinge, sich nicht von der industrie beeinflussen lassen

5/28/2011

kein entkommen

tja, so ganz ohne netz ist man heutzutage eigentlich nie, ich habe da im haus einen raum entdeckt, in dem ein alter rechner vor sich hin schlummert. trotzdem, jetzt, da in meinem zimmer kein monochromer apfel mehr blinkt, neigt sich die sehr gute lektüre von sybille bedfords reiseerlebnissen in südfrankreich endlich dem ende zu.
eine kleinigekeit möchte ich noch fürs wochenende hier lassen. seitdem ich mich einmal näher mit yohji yamamoto beschäftigt habe, komme ich nicht mehr von ihm los. ich habe zwar langsam das gefühl, dass er und wim wenders das langsam Sprechen aus ganz bestimmten Gründen kultivieren, aber sein Anspruch an sich und seine Arbeit gefällen mir immer noch.

via

4/20/2011

tanz- und modekünste

voilà ce qui se passe quand les arts de la danse et de la mode se croisent. cela date déjà un peu, mais en 1985 LE couturier Jean Paul Gaultier créa les costumes pour la danseuse/chorégraphes Régine Chopinot. En tout il a été responsable d'une 12ène de ballets. Cette pièce a été faite pour les Ballets Atlantiques deRégine Chopet.
© Maison JPG, Pantalon à revers, ensemble de cinq pièces, tenue de danse, 1985. Paris, les Arts Décoratifs
Ich lese mich gerade in die Verbindung von zeitgenössischer Kunst und Tanz ein, demnächst gibt es ein paar erhellender Erkenntnisse...
Einbetten ist leider unmöglich, aber hier gibt es ein weiteres Ergebnis stofflicher Zusammenarbeit zwischen Chopinot und Gaultier.

curated by

ich wollte schon seit Längerem einen Blick in das A Magazine curated by werfen. Jede Ausgabe entsteht komplett unter der Regie eines Designers, zeigt seine Inspirationen, Entwürfe, Fotografien, Interviews oder Verbindungen zu anderen Künsten und Künstlern. Bisher gab es da Namen wie Yohji Yamamoto, Maison Martin Margiela, Haider Ackermann, Hussein Chalayan oder Viktor&Rolf. Die Ausgaben sind leider nicht so einfach zu bekommen, außer im Netz. Heut morgen lag auf dem Büro einer Kollegin das Magazin kuratiert von Kris van Assche, der übrigens auch schon Jurypräsident in Hyères war (vor Dries van Noten und nun Raf Simmons, das sind die belgischen Jahre). Die Bidler unten hat van Assche während einer Buenos Aires Reise aufgenommen, da kommt Fernweh auf und Lust auf satte Farben.
© Kris van Assche, via A blog curated by
© Kris van Assche, via A Blog curated by


4/17/2011

fishermen's friend

© Maia Norman, Mother of pears, A/W 11/12, via stylebubble
auf dem englischen Blog Style Bubble kann men des öfteren Designer abseits der großen Haute-Couture oder eben der bekannten Massenhäuser entdecken. So wie das Label der Amerikanerin Maia Norman Mother of Pearl. Nebenbei ist Norman, das erfahre ich gerade durchs Wellenreiten im Netz, die Ehefrau von Damien Hirst. Gut, dass das die Dinge etwas anders darstellt, bzw. für sie einfacher macht, soll hier mal nicht weiter vertieft werden; ist klar. Ich habe mir die Entwürfe zwei Mal angeschaut, da mir zunächst einmal die Bilder gefallen haben, ohne zuckersüße Schultern-nach-Vorne-Knochen-raus Posen. Und da ich mich ja bekanntermaßen am Meer befinde, ist das der fashionable weibliche Fischerlook, einige Teile zumindest. Die ganze Kollektion besteht aus minimalen Schnitten, aber maximalen Größen  und auch die Print-Kooperation (das lieben ja momentan alle Designer, Kunst am Kleid, obwohl das meiner Meinung nach zwei Dinge meistens schlecht miteinander verbindet) mit dem britischen Künstler Keith Tyson ist recht gut getroffen, nicht zu aufdringlich. Ja, die Wolkenbilder sind auf der gesamten Combinaison verteilt, aber sie sind nicht so aufdringlich und passen auch zu der sehr sportlichen Seite der Entwürfe. Bref, ca m'a plu.

4/07/2011

elle détèstait la prêt-à-porter

 diese damen, die die Haute Couture revolutionierten haben immer etwas sehr toughes, fast männliches an sich (ich dachte da auch an Coco Chanel. Aber ihr Gesicht und die Tourbane erinnern auch an Simone de Beauvoir). Madame Grès, geborene Germaine Émilie Krebs, ging als eine der bekannteste weibliche Haute Couture Créatricen in die Modegeschichte ein. Ihre Karriere begann Grès eigentlich als Bildhauerin, einem Männerberuf. Diese Arbeit floss später maßgeblich in ihre Entwürfe ein. All diese Frauen, die in den 30er/40er Jahren in der Mode arbeiten, haben etwas einzelkämpferhaftes an sich. Und neben Madame Grès, galt auch Madeleine Vionnet (Revolutionärin des Schnitts) als Puristin und Perfektionnistin. Anders hätte man sich wohl auch kaum durchsetzen können. Das besonder an Madame Grès war, dass die das, was heute als "ready-to-wear" bekannt ist, also prête-à-porter", verabscheute. Schneiderkunst, das künstlerische Drapieren von Stoffen, war für sie eine andere. Interessant ist auch, dass ihr Werk, wie auch das von Vionnet lange unentdeckt und unbehandelt blieb und erst spät aufgearbeitet wurde. Vielleicht konnte ihr Unternehmen deshalb dem Bankrott nicht standhalten.
Das Musée Bourdelle in Paris widmet sich jetzt ihrem Lebenswerk. Noch bis zum 24. Juli können 80 ihrer sehr architektonischen, meist  schlicht nach unten fallenden und natürlich immer sehr glamourösen, an griechische Götinnen-Bilder erinnernden Kreationen bewundert werden.

4/05/2011

schmelzen wie im süden

als ich heute auf iGNANT in der ARCADEMI-Reihe von Clemens Poloczek die Kleidungswerke der Modedesignerin Minna Palmqvist sah, war ich mir sicher, schon einmal über sie geschrieben zu haben und über die künstlerische Veränderung von Kleidung.
© Minna Palmqvist, via iGNANT
aber sie erinnerten mich nur an die eingefrorenen Mäntel von Riitta Päiväläinen. Neben ihren sehr nordischen Namen teilen die beiden Damen auch ihr Heimatland, Finnland. Es scheint, als hätte man dort besonders Lust, Kleidung in Schnee und Wasser zu tauchen. Minna hat an der Konstfack in Stockholm studiert und lebst seitdem dort.
Die oben zu sehende "Skulptur" soll an den Verfall der Schönheit erinnern, nichts wehrt ewig. Minna hat dafür 23 kg Mutter (mmh) in 10 Stunden langsam schmelzen lassen. Den Schmelzprozess könnt ihr HIER verfolgen, falls ihr 10,26 Min. Zeit habt.
Intimately Social 4.09 from Minna Palmqvist on Vimeo.

Die Luftballon-Installation erinnerte mich außerdem an die Künstler Susie MacMurray, die im Juli letzten Jahres in der Gallery of Costume in Manchaster ausgestellt hat.

3/26/2011

"I think perfection is ugly...

  ... Somewhere in the things humans make, I want to see scars, failure, disorder, distortion." 
© Susie Bubble de Stylebubble
ich habe im letzten Jahr viel Zeit damit verbracht, mir den stillen Japaner Yohji Yamamoto auf meinem kleinen Laptop-Bildschirm anzusehen und ich glaube, dass er selten so gut dargestellt wurde, wie in Wim Wenders Aufzeichnungen von Kleidern und Städten. Yamamoto ist der, dessen Stoffe fließen und lebendig sein sollen, der sich von den Menschen inspirieren lassen will, der den Frauen helfen möchte, dessen Kleidung aber auch praktisch und für die Ewigkeit sein soll (was ja deutlich entgegen dem Modekreislauf ist), Kleidung hat keine Zeit, Kleidung ist keine Mode, sondern Leben. Er ist immer auf der Suche nach dem perfekten Kleidungsstück, bewahrt nie alte Zeichnungen auf und beginnt seine Entwürfe immer neutral, in schwarz, um sich nur dem Fabrikat Stoff zu widmen, dem Material. Überhaupt ist Farbe erst spät in seine Kreation eingeflossen. Hier übrigens die neueste.
Das alles kann man momentan in London näher nachprüfen, denn die Stadt ist im regelrechten Yohji-Fieber. Zunächst widmet sich das Victoria&Albert Museum seinem kreativen Werk. Als zweites stellt die Gallerie The Wapping Project Bank Side Aufnahmen bekannte Fotografen von Frauen in Yamamotos Kreationen aus. Wer ist vor Ort?
außerdem ist gerade ein erstes großer Versuch veröffentlich worden, Yamamoto zwischen zwei Buchdeckel zu pressen, My dear bomb.
© Nick Knight, Model trägt Yohji Yamamoto
"My role in all of this is very simple. I make clothing like armor. My clothing protects you from unwelcome eyes." 
                                                                                                       YY

3/01/2011

jugendsünden

1. diesen auszug aus einem interview lesen, das alfons kaiser für die faz mit karl lagerfeld führte:

Irgendwann ist womöglich auch Alkohol verboten oder die Cola, die Sie da in der Hand halten.

Rundum zufrieden: Der Designer nach der Show in Paris
Cola noch nicht. Sonst trinkt man ja nichts mehr. Nur Wasser zu trinken, das ist ja grauenhaft. Dafür habe ich nicht genug Durst. Und zum Alkohol: Ich habe ja Glück. Ich habe nie Alkohol getrunken, nie geraucht, nie Drogen genommen. Das macht viel aus. Da komme ich mir frischer vor als meine Zeitgenossen.

In den Siebzigern waren Sie da ziemlich einsam.

Ja, ich war mit Abstand in diesen Gruppen. Ich war nur ein Voyeur von weitem.

2. sich folgendes foto ansehen

das geriet wohl in vergessenheit vor lauter cola monsieur lagerfeld. tja, die wilden 70er