«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours
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4/26/2014

zeitpresse/presse temps


"matter is time" kritzelte maya deren auf ein paar notizblätter nach einer vorlesung des anthropologen gregory bateson. wenn zeit materie ist, kann ich dann meine zeit auch pressen wie diese neuköllner orangen und ein bisschen mehr davon bekommen?
"matter is time", voilà ce que gribouillait maya deren sur une feuille de notes après avoir entendu parler l'anthropologue gregory bateson. si le temps est une matière, est-ce que je peux en avoir un peu plus en le pressant façon jus d'orange?
(mehr orangen/plus d'oranges)

2/09/2014

dieses Kribbeln

in der Nase, wenn es langsam nach Frühling riecht, einen die Sonne kitzelt und die Gesichter der spazierenden Menschen auf der Straße anders aussehen als sonst ... das gab es heute am Kanal und erinnerte mich an das Gefühl, das sonst erst viel später kommt und das ich im letzten Jahr versucht habe, in seiner dionysischen Form zu fassen:
ce fourmillement dans le nez, quand l'odeur printanière arrive, quand le soleils nous chatouille et quand les visages des gens se promenant semble changer ...  voilà ce qui s'est passé aujourd'hui en bord de canal et m'a rappelé un sentiment qui habituellement n'arrive que bien plus tard et que j'ai tenté de formulé dans son apparence dionysiaques l'année dernière (article uniquement publié en Allemand):

Ein dionysischer Spaziergang

Ein Rasen, das mit einem unangekündigten Stolpern beginnt: jedes Jahr überkommt mich ein Gefühl, das immer dasselbe bleibt und meinen Körper doch immer wieder unerwartet packt. Es bewegt sich etwas in mir, der Bauch ist leicht und unruhig, ja, der Körper stolpert. Ich kenne das Gefühl, nur habe ich jetzt nicht damit gerechnet. Die ersten lauen Sonnenstrahlen ziehen mich hinaus in die Welt. Es ist so, als fahre der antike Gott Dionysos in mich hinein. Der Gott des Weines, Gott des leidenschaftlichen Rausches, der von tanzenden Weibern umringt wird. Ich selbst werde von Geistern begleitet, als ich die Treppe heruntergehe. Er treibt mich an, zum ersten Spaziergang des Frühlings. Jedes Jahr fühlt es sich an wie das erste Mal.

4/21/2012

blau/bleu

am kanal st. martin mitten in paris, plötzlich ein haarschopf vor mir, blaue brille, blaues shirt, blaue socken: wim wenders

paris, canal st. martin, soudain devant moi une grosse touffe de cheveux, lunettes bleues, chemise bleue, chausettes bleues: wim wenders

4/04/2012

goûts et souvenirs

... dans le magasin de thé café & gourmandises rue Poteau, les odeurs font du bien, m’embobinent ...
... les sucettes originales de papiers multicolores me rappellent les boulangeries françaises quand j’étais petite ; groseille, pomme, citron, lait ou caramel!
... et puis, je cherche un thé, vert en occurance, mais oubliant le nom à chaque fois je décris l’odeur; le riz grillé et voilà, ça revient : Genmaicha, la geicha des thés verts ...
... cette rue ne pourrait être plus française, envahie de parfums et aromes; poulet aux pommes de terre rôtis, fromages, spécialités grecs ou chinoises, la rue des plaisirs de la table ...

6/19/2011

herr(lich)

     pictures  via Streetsfn
willkommen im Land der gut geschneiderten Herrenanzüge, jede Naht sitzt, jedes Karo ist farblich abgestimmt, jeder schnürsenkelknoten genauestens passt zur der farbe des einstecktuches und der musterung der krawatte.
momentan finden in mailand die frühlingsschauen der männer statt und es ist ein einziges marineblaues anzug-zu-kurzer-hose défilé, was ich allerdings weniger amüsant finde, als die bunten herren oben oder die allgegenwertigend chinos. Der Name dieses Herrenkleidungsstücks, das mitlerweile aber auch bei Frauen hoch in Mode ist, wurde ursprünglich in China gefertigt, als britische und französische Uniformhose, wie ich bei Tillmann Prüfer lesen konnte. Auf den Philippinen gab man den Hosen daran anlehnend den Namen chino. Und interessant sind dazu auch Tillmanns Erklärungen bezüglich der männlichen Kleiderregeln, zum einen, dass Kleidung, die im Krieg tauglich war, nicht schlecht und zum anderen, dass etwas, das auch staubig noch gut aussehen kann, ebenfalls nicht untragbar sein kann. Die Frage nach gut gekleideten Herren hat sich auch Adolf Loos in Warum ein Mann gut angezogen sein soll gestellt und beantwortet sie mit einem amerikanischen Philosophen: "Ein junger Mann ist reich, wenn er Verstand im Kopf und einen guten Anzug im Kasten hat."

4/13/2011

c'est exact

Grannies-Rotterdam 1998, © Ari Versluis & Ellie Uyttenbrock
Über das Fotografen-Team Ari Versluis und Ellie Uyttenbroek habe ich bereits gepostet, als sie im Deutschen Hygiene Museum in Dresden ausgestellt wurden. Heute in der Villa habe ich dann festgestellt, das die beiden auch schon in Hyères zu Gast waren. 2005 haben sie während des Internationalen Mode und Fotografie-Festivals ihre Serie Exactitudes vorgestellt, entstanden aus den Wörtern "exact" und "attitudes". 15 Jahre lang haben sie Menschen auf der Straße fotografiert, die einen ähnliche Stil haben und in gewisser Weise zu einer Gruppe gehören, was vielen, wie beide festgestellt haben, gar nicht unbedingt missfällt. Sie wollten damit auch darstellen, wie man selbst auf andere wirkt und das man häufig in eine Rolle verfällt, der man sich zuvor kaum oder nicht bewusst war. Es gibt so viele 12-er Packs die mir gut gefallen, die Omas mit kur-Haar-Löckchen-Frisur und beigem Trench, die Bonitas mit den engen Shirts oder aber der Vergleich zwischen den Filles du 7ème à Paris und den Meuf de la Banlieu. Abgesehen von den Einheitslooks ist auch die gleiche Haltung überraschend, als wenn man sich zuvor abgesprochen hätte oder es einen geheimen Haltungs-und Kleidugnscode gäbe, an dem man sich wiedererkennt. Demnach halten zwar sowohl die Filles, als auch die Meuf ihre Tasche in der Armbeuge, die Filles nehmen dabei aber den Vorderarm nach oben, das sieht geschäftiger aus, bei den Meuf ist es mehr "ca va quoi", lauter Klischees. 
Trotzdem muss man sich immer wieder die Worte von Matisse in Erinnerung rufen, wie es auch auf der Homepage steht: "L'exactitude n'est pas la vérité", seulement une partie de la réalité, la vraisemblance de la ressemblance.


3/24/2011

auf reise #1 das fieber

ich verstehe jetzt besser, was das Fieber darin zu suchen hat. Reisen verändert die Sicht auf die Dinge, öffnet einem die Augen und verändert so auch einen selbst. Ich werde das Blog (der oder das ist ja bereits viel diskutiert worden) wohl in ein Reisetagebuch umwandeln müssen. bis dahin empfehle ich die Stufenlektüre von Hermann Hesse, auf den punkt gebracht.
© F. Freitag, wo wohl, 2011
im Übrigen stelle ich in Frankreich immer wieder erstaunt ein vestimentäres Phänomen fest, die Französin in Ballerinas, ohne Socken und das auch bei kaltem Wetter (quasi ein ganzjahres Schuh). In etwas abgewandelter Form ist dies das Pendant zu der Engländerin in knappen Stoffen, die eine Freundin vor Ort festgestellt hat...
Und jetzt bei den ersten Sonnenstrahlen laufen bereits alle in Flip-Flops herum (bah ouai quoi, il fait beau, on profite quoi, grrr), wie sieht es dann im August aus? In Badehose zum Einkaufen, bref...

1/06/2011

a propos

                                        Zeichnungen auf Briefumschlägen © Richard Haines on WhatISawToday
im M Train, der zwischen Manhattan und Queens fährt. enge Hosen ja, dünn, rockabilly, creepers an den füßen, elvistolle auch noch oder aber botts, hose drin, schlappmütze auf und den schwarzen kurzen zweireiher etwas im fisherman-style mit breitem kragen, der auch an jeder zweiten ecke gesichtet wird. manchmal würd ich gern so schnell unbemerkt meine kamer zücken können

fusion

© The Facehunter
wie kann man immer auf reisen sein, ohne jemals fortzufahren?
die australische Designer Karla Spetic hat sich für diesen Winter wohl von ihrer heimatlichen Kandschaft inspirieren lassen. der trompe l'oeil-effekt ist auf jeden falls sehr schön

12/29/2010

hips or not

was soll das eigentlich sein, der hipster, das hipstertum? von berlin prenzlauerberg bis new york williamsburg wird dieser junge mensch besprochen, seine kleidung, seine musik, sein verhalten und warum er oder sie so hip sind oder anders als hippies oder punks. ist der hipster eine modeerscheinung, die so schnell vergehen wird, wie sie sich ausgebreiet hat?
auf dem flug nach new york hatte ich zufälligerweise genau die richtige grundlage für dieses thema zur hand: ein spécial des courrier international über das phänomen hipster. neben einem artikel der süddeutschen zeitung wird in dem dossier besonders die englischsprachige diskussion verfolgt, da die "bewegung" oder das wort ursprünglich aus dem amerika der 20er jahre stammt. mitlerweile haben sich ein buch (The Hipster Handbook) und diverse artikel dem thema gewidmet. in letzteren wird jedoch bereits der tod des hipstertums ausgerufen, u.a. im new york magazine, hier und hier, in den morning news und auf einer psychologie seite, psychologytoday. Also, war das alles nur heiße Luft? Werden die engen Röhrenjeans und die Hornbrillen jetzt nur noch in einigen wenige Ecken überleben? Ich werde mich mal durch die Materie arbeiten...folgende bilder stammen zumindest schonmal vom tatort williamsburg...
          © blancheneige, décembre 2010

9/27/2010

jetzt doch hell

mit diesem beige-Phänomen muss ich mich doch jetzt auch mal kritisch auseinander setzen, morgen...ich dachte, Schwarz wäre die Farbe des neuen Jahrzehnts...
je pensai que le noir était la couleur de la nouvelle décennie. je vais devoir regarder ce phénomene en beige de plus près, demain...
© Hanneli Mustaparta &; The Sartorialist

9/17/2010

on the street

der Ort, an dem die bekannteste BreakDance-Gruppe Frankreichs (Pokemon-Crew) ihren Anfang gemacht hat, die Arkaden vor dem Eingang zur Opéra de Lyon, Streetdance pur.
l'endroit où les plus connus des Bboys francais ont débuté, les arcades devant l'opéra de Lyon.

9/01/2010

inspiration de stil #3

auch wenn ich es nicht genau so tragen würde, sieht man mal jemanden, der sich Gedanken darüber gemacht hat, ob die Stoffbahnen am Körper auch zusammenpassen. Gefunden bei Stil in Berlin, aber leider, war irgendwie auch klar, ist es Stil in Reykjavik, der Stadt, bei der mich allein schon der klangvolle Name anzieht.
je ne ferai sans doute pas pareil, mais au moins enfin qulelqu'un qui pense avant d'enfiller les vêtements. La photo vient de Stil à Berlin, mais malheureusement et comme toujours, c'est du Stil à Reykjavik, la ville dont déjà le nom mélodieux m'attire.

8/31/2010

inspiration de stil #2

       schlicht und hell
                                                                   © Hanneli Mustaparta                                            leder und caramel 

7/02/2010

darf man(n) das?

"Der Stil ist der Mode überlegen."
Giorgio Armani

Gerade habe ich mich über Socken und freie Beine bei Männer ausgelassen, beziehungsweise das SZ-Magazin hat dies getan. Aber wie ist denn das mit Frauen? Haben sie mal wieder das modische Privileg alles tun zu dürfen? Unter der hippen Formel "Boyish-Attitude" sieht diese Kombination bei dieser Dame recht gut aus, aber auch nur, weil man weiß, dass sie sich extra männlicher kleidet und gibt und sie durch ihren Kurzhaarschnitt und die schlanke Figur auch als garcon manqué durchgehen könnte. Es gibt ihr einen Stil...Also ist es im Grunde wieder die alte Stil-Frage, man hat ihn oder nicht - und dann geht alles?
                                                 © The Sartorialist