in zeiten der massiven verbreitung urbaner lifestyle-tipps, spriessen diese, sowie blogs, videos oder fotoserien dazu wie pilze aus dem boden. ob mit todd selby im englischensprachigen internetraum, der auf
the selby individuelle einrichtungen von künstlern, köchen und kulturell beflissener menschen zeig (es musste noch ein her, entschuldigt) zeigt, oder die (zumal zu beginn) deutschsprachige seite
freundevonfreunden, die sich ebenfalls dem wohn- und arbeitsinterieur schicker & évidemment hipper (berliner menschen) verschrieben hatte (mitlerweile müssen auch sie sich globaler zeigen, gehen nach london und paris und führen mehr interviews) oder das haptische magazin
apartamento, ein "everyday life interior magazine". wie wollen wir leben? wie wichtig sind die räume, in denen wir uns tagtäglich aufhalten und wie richte ich diese möglichst individuel ein? viele benötigen zu besagter eigener individualität jedoch zunächst die inspiration der individualität der anderen. todd selby hat dieses bedürfnis zu nutzen gemacht und die visuelle darstellung anderer leute lebensraum perfektioniert, von messy-hippie schick bis bauhaus-klarheit porträtiert er jeden raum, meist in nordamerika. da manchem internetgänger aber auch noch das bewegungs- und tonlose bild nicht aussagekräftig genug ist, gibt es auch bei the selby ein videoformat. (und natürlich hat sich der erfolg herumgesprochen und es werden nicht mehr nur new yorker kleingartenkulissen inszeniert, sondern auch socken großer kleidungshersteller). ein beispiel und ich gebe zu, mein traumbad (japanisch, war klar). bei the selby gefällt mir außerdem, im gegensatz zu anderen fotografen, die menschenleere der aufnahmen, da dise zwangsläufig gestellt aussehen und es vordergründig auch um den raum geht, an dem will sich der inspirationssuchende ja ein beispiel nehmen und nicht einer bestimmten person nacheifern:
die frage nach dem bedürfnis eines eigenen individuellen lebensraumes beantworten die herausgeber des apartamento magazins folgendermassen (nachdem sie sich gegen design hit-listen und tumblr fotoblog-inspirationswellen ausgesprochen haben):
"A real living space is made from living, not decorating. A bored
materialist can’t understand that a house has to become a home. It
happens, not through perfection but by participation."
gestern entdeckte ich nun zwei weitere formate, die sich weniger mit lifestyle effekt, als mit mehr yin- und yang-suche dem thema lebensraum widmen. auf
arte creative präsentiert der initiator des
FOLGE-magazins (ein videointerview-format, das im letzten jahr den "Spezialpreis der Jury Deutscher Webvideopreis 2011" gewann) die reihe
2 oder 3 Dinge, in der die arbeitsplatzumgebung
kreativer (ein weites feld, aber gut) menschen porträtiert wird, denn arbeitsplatz ist heutzutage ja auch nicht mehr gleich ARBEITSplatz (die arg dramatische musik zu beginn hätte jedoch weggelassen werden können). bewegtbild nach dem click.