«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

11/09/2010

filmdetail-familie

gestern habe ich mir, "eat drink man woman" von ang lee angesehen und allein die ersten 5 minuten sind im wörtlichsten sinne ein augenschmauss, der einen am liebsten ins nächste flugzeug steigen lassen würde, um bei herrn chu am tisch zu sitzen, obwohl ich mir sicher bin, das zahlreiche tierschutzorganisationen sich beim anblick der zubereitung einer chinesischen ente zu wort gemeldet haben. ang lee erzählt die geschichte einer familie, eines vaters und seiner drei töchter. (die mutter ist vor vielen jahren gestorben) sie haben alle ihr eigens leben, können sich den anderen in worten nur schwer mitteilen. einziges regelmäßiges zusammentreffen ist das sonntagsessen, das dem vater als starkoch von taipeh heilig ist. in tollen aufnahmen zeigt lee die bedeutung und kunstvolle zubereitung des essens und wie sich immer am tisch die familiengeheimnisse ihren weg an die oberfläche bahnen.

besonders schön sind auch die aufnahmen im haus der familie, eine mischung aus chinesischer und westlicher einrichtung, aber mit der typischen ruhe und weite, die ang lee erzielt, in dem er die fenster und öffnungen im bild nutzt, um mehrere personen oder dinge gleichzeitig zu zeigen.
 die drei schwestern ihrerseits könnten unterschiedlicher nicht sein, auch modisch, die älteste ist die graue maus, jüngst der religion verfallen, immer in schwarz und weiß gekleidet, bis letztendlich doch zum lippenstift greift. die röcke bleiben aber bodenlang. die mittlere ist schön, intelligent, einfühlsam und immer in kurzen rücken und kleidern oder  in klassischem business look gekleidet und die jüngste könnte auch aus einem 90er jahre teeniefilm ihre kleidung haben, hochsitzende jeans, latzhose oder weite t-shirts. was den dreien gemeinsam ist, ist ihre einsamkeit, die sie jedoch, bis bestimmte ereignisse die familie ereilen, die unvorhersehbarer nicht hätten sein können, nicht miteinander teilen wollen oder können.
eine art mc donalds, in dem die jüngste arbeitet. überhaupt ist der film in seinem plot sehr westlich geprägt und zeigt auch ein westliches china.
und am ende musste ich wieder an jemanden denken, der nun mit china nichts im geringsten zu tun hat, der aber einen wahren satz aufschrieb, leo tolstoi:
"Alle glücklichen Familien ähneln einander; jede unglückliche aber ist auf ihre eigene Art unglücklich."

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