«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

3/09/2010

ich gebe zu...

...ich hab ihn versäumt, den Weltfrauentag, am 8. März. Ein Amazonen-Ruf hat mich jedoch beglückwünscht und zu einer independent woman ausgerufen. Was heißt das aber jetzt eigentlich? Hab ich diesen, einen weiteren X-tag vergessen, weil 'unsere' Generation, die Generationsfrage wieder ist ein anderes weites Feld, sich gleichberechtigter fühlt und sich weniger Gedanken darüber macht? Im Grunde sollte ja, wenn man dem schönen alten Spruch folgt, jeden Tag Mutter-, Vater-, Frauentag oder ein anderer Tag sein. Im Gegensatz zu Vater- und Muttertag steht-sollte stehen- der Frauentag aber doch für andere Dinge als Frauen an die Macht. Um eine Machtfrage geht es nicht und ich finde auch die ewige Diskussion um unterschiedliche Reaktionen in Assessement-Center anstrengend (mal abgesehen von Sache 'Assessement-Center' an sich), wie sie hier für das junge Pubklilum erklärt werden. Aber in der Sendung werden eben auch andere Elemente erwähnt, die einen Frauentag dann wieder wichtig machen, wie zum Beispiel die Situation in Liberia zeigt und andere Organisationen und Beiträge die Situation von Frauen in anderen Ländern, meist ärmeren, weltweit betonen. Aber der Mensch braucht, um zu reagieren einen Namen, unter dem er handeln kann, ein Motiv, einen Titel, ein Ziel, das ihm sagt, wieso und weshalb er genau an diesem Tag über die Situation der Frauen nachdenkt. Das ist zwar schade, aber wenn es, wenn auch kleine, Fortschritte bringt...
Und wo wir schon einmal bei Frau und Mann sind, bei uns dreht sich ja im Moment viel um "Sex sells", "Pornofizierung" der Gesellschafft in dem Buch "McSex" von Myrthe Hilkens, überreifen Teenagern on the road ("Axalotl Roadtrip", links sind überflüssig, damit wurde man ja überschwemmt in print und online, obwohl die Debatte des Plagiats in der Literatur ziemlich spannend ist) oder eben auch dem Konsumwahn der Geschlechter. Das ganze kann und mag anstrengend, wahr oder nicht wahr sein, aber hier noch einer kleien amüsanter und in vielem wahrer Essay von der Seite der Frauenausgabe des österreichischen Standards.

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