«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

8/29/2010

filmdetail-als das Kind Kind war

Als das Kind Kind war, von Peter Handke, ist das Gedicht, mit dem der Film "Der Himmel über Berlin" beginnt und das auch die Grundlage der Erzählung zu sein scheint. Immer wieder kommt er darauf zurück und lässt es von der Erzählerstimme vortragen.
Schon lange wollte ich diesen Film von Wim Wenders sehen. Der englische Titel fasst besser zusammen, was mir an ihm so gefallen hat: Wings of desire. Lust auf Leben, auf Sehen, auf Fühlen. Es ist die Geschichte eines Engels (ein fantastischer Bruno Ganz), der fühlen möchte, wie ein Mensch und der sich, nachdem er die Gedanken der Menschen in Berlin gehört hat, sich ihre Schmerzen und Freuden angesehen hat, dazu entscheidet, selbst auch Mensch zu werden. Es ist aber auch eine Geschichte der Liebe zwischen einem Mann und einer Frau (bildhübsch, Solveig Dommartin, die im Übrigen zum Ende des FIlms ein Kleid von Yohji Yamamoto trägt, der im darauffolgenden Film von Wenders portraitiert wird), ganz einfach erzählt. Ein Film, der in in schwarz-weiß beginnt und langsam Farbe bekommt, wie auch seine Botschaft, denn, so pathtetisch sie mag, es gibt eine. Der romantischen Bilderzähler Wim Wenders lanciert einen Appel an das Leben. Und der Film endet mit dem Anfang einer Geschichte: Es war einmal, Fortsetzung folgt...es fängt gerade erst an.
Columbo ist im Übrigen auch dabei, als er selbst, der im geteilten Deutschland einen Film über die Nazi-Zeit und den 2. Weltkrieg dreht. Und Columbo ist selbst ebenfalls ein gefallener Engel, der sich das Leben auch endlich mal auf der Zunge zergehen lassen wollte.

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