«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

4/16/2010

schwarz- alles auf Anfang!?

vorbei das Latte-Macchiato-I-Pod-HappyLounge-Weiß der sogenannten Nuller-Jahre, die neue Farbe, für eine neue Ernsthaftigkeit ist Schwarz
So betitelte es zumindest das vorletzte Zeit-Magazin und ich muss sagen, Tilmann Prüfer hat mich irgendwie hier überzeugt. Schwarz ist intensiv, radikal, ernst, klar und deutlich; alles, was man anscheinend für einen Neuanfang benötigt. Nie wieder Herumlungern und im Starbucks weiße Heißgetränke mit einer Extraportion Schaum bestellen. Schwarz steht für neue Zeiten, aber auch für Elitismus, denn etwas schwarzes kann und will nicht pseudocoole Sauberkeit ausstrahlen. Rein technisch ist schwarz nämlich einfach nur unbunt und tritt in keinerlei Konflikt mit Farben. Weiß will alles offenlegen, schwarz verdeckt etwas, was man noch entdecken könnte. Schwarz grenzt ab, macht die Trennlinie zu den letzten Jahren deutlich, es kann nicht alles schön und clean sein, ziellos und "schaun-wa-mal". Vielleicht bringt das "neue Schwarz" neue Ideen. Aber vermutlich wird auch Schwarz in 10 Jahren wieder das alte Weiß werden. Apple machte damals den weißen Anfang und tat nun auch dasselbe in schwarz. Mitläufer einer neuen "Sachlichkeit" (wenn man das hier so verwenden kann) oder Vorbote eines neuen Pseudotrends?
Und was ist mit der Kunst? Da wird schon lange schwarz gemalt:


                                         © Pierre Soulages

« Pourquoi noir ? La seule réponse, incluant les raisons ignorées, tapies au plus obscur de nous-mêmes et des pouvoirs de la peinture c’est : PARCE QUE »(Pierre Soulages, 1986)

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