«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

11/15/2010

on women

retour aus der ferne, obwohl es so fern nicht war. ich habe das Wochenende in Berlin verbracht und es hätte keinen besseren Zeitpunkt geben können, da am Sonntag herbstlich sonnige Temperaturen herrschten. genau das richtige für einen Spaziergang durch Kreuzberg, Café in der Sonne und endlich den Besuch im C/O, den ich schon seit meinem letzten Berlin-Wochenende vorhatte. Ich habe mir die Peter Lindbergh Ausstellung angesehn. Auch wenn, wie so oft, die filmischen Beiträge nicht wirklich überzeugend die Arbeit des Fotografen wiederspiegeln oder der Sound ein gutes Verstehen unmöglich macht, haben mir die Bilder sehr gut gefallen. Viele hatte ich zwar schon in kleiner oder in Magazinen gesehen, aber so haben sie eine ganz andere Wirkung. Ich kenne mich in der Modefotografie nicht sehr gut aus, aber was er macht, finde ich eher schlicht, beinahe wenig innovativ und häufig ähnlich. Dafür kann er das, was er macht, sehr gut. Neben wunderschönen Frauen-Portraits (die ich teilweise auch schon in meinem Bildband Images of Women gesehen habe) hingen an den Wänden der großen Halle großformatige Aufnahmen aus nur einer Reihe, On Street, Modefotografie, die aussieht, wie beiläufig auf der Straße aufgenommen. Das Model sticht dabei sehr schön aus den Menschengruppen heraus, die sich an Ampeln oder Straßenkreuzungen in NY bilden. Das Zufällige wird auch dadurch hervorgerufen, dass das Model in vielen Fällen nicht ganz gezeigt wird, die Beine sind verdeckt oder ein anderer Teil des Körpers und sogar, was eher selten ist in der gängigen Modefotografie würde ich sagen, das Gesicht des Models. Maria Carla Boscone ziert auch das Plakat zur Ausstellung.
© Peter Lindbergh, Maria Carla Boscone, New York, 2008
© Peter Lindbergh, Annie Morton, New York, 1996, all picture C/O Berlin and Peter Lindbergh


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