«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

11/17/2011

kanonisierte genderkunst

sei cindy sherman, wenn es nach kathrin peters geht, deren text mich heute in die thematik der gendertheoretischen medienforschung eingeführt hat. gemeint ist damit, dass sherman -wenn auch paradebeispiel für die geschichte feministischer kunst des 20. jahrhunderts, in der der körper von nun an als "medial" bearbeitet wird- mitlerweile zum anschauungsmaterial der theoriebildung geworden ist. in shermans arbeiten wird der weibliche körper zur projektionsfläche. bekannt wurde sie mit ihrer "untitled film stills" serie anfang der 80er. in den filmstills spielt shermann mit verschiedenen identitäten, die jedoch nie ihre eigenen sind.
im februar diesen jahres hatte sie eine ausstellung bei sprüth magers in london. und im februar 2012 widmet sich ihr das moma, falls jemand auf der reise ist. gerade die frühen arbeiten in den 70er und 80er jahren finde ich spannend. dem prinzip der selbstinszenierung und des rollenspiels mit sich selbst ist sie bis heute treu geblieben. als letztes verkleidete sie sich als clown, nicht dem zirkusclown nachempfunden, sondern denen, die man (zumindest in amerikanischen serien und filmen) immer auf kindergeburtstagen dauergrinsen sieht. lachen bis man tot umfällt?
amüsant, aber nicht minder erschreckend bis gruselig, ist ihre reihe zu den hollywood-frauen, die in den hamptons leben, viel zu blond und viel zu "braun".
© Cindy Sherman, "Untitled Filmstill # 3", 1977
© Cindy Sherman, "Untitled Filmstill # 16", 1978
© Cindy Sherman, "Untitled Filmstill # 21", 1978
© Cindy Sherman, "Untitled Filmstill # 35", 1978



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