«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

3/06/2012

nicht jean paul gaultier aber immerhin jpl

ich bin bei den fotos nie schnell genug, alles etwas verschwommen, je m'excuse pour les photos floues
ein ganz schönes spektakel, das wir da am samstag erlebt haben, auf der fashion week. denn, obwohl  mich das hohe maß an stofflich kritischer oberflächlichkeit hinsichtlich modischer berichterstattung im netz und in magazinen frustriert, war ich nun doch auf der "moderwoche". über ein paar coincidencen traf ich den designer jean paul lespagnard, der wiederum auch mit der villa noailles in kontakt steht, dort regelmäßig ateliers animiert und 2008 ebenfalls beim modefestival dabei war. als ich ging, hatte ich eine eintrittskarte für die show in der hand und da sagt man dann doch nicht nein. etwas ab vom großen trubel fand das défilé im marais statt und es waren zum glück auch keine "ich-bin-nur-hier-um-für-einen-streetstyle-blog-fotografiert-zu-werden"-warteschlangen zu sehen (sowas hier, was aber dann irgendwie auch wieder amüsant zu sehen ist). im gegenteil eher viel vielsagende inspiration bei den besuchern, besonders den männlichen. es war kalt, also zieht man sich auch dementsprechend an und nicht bloß ein par fetzen stoff to show off. aus kleidung kann man eben doch ein visuell ansprechendes gesamtkunstwerk am eigenen körper drapieren. da macht das zusehen freude. die kleidung von lespagnard hatte ich mir schon früher einmal angeschaut, hatte mich damals jedoch nicht weiter angesprochen gefühlt, weite t-shirts, irgendwie ein sporty und verrückt-sein drang. diesmal war es anders oder vielleicht hat er auch nur gemerkt, dass man was verkaufen muss, wenn man weitermachen möchte. inspirationsquell waren schottland, monster und karomuster, die frau auf der suche nach dem monster also, mit dicken boots ausgestattet, an denen noch der grüne schleim des abenteuers klebt (war aber nicht richtig zu sehen, hat er nur erzählt). auch wenn ich in den meisten eher clownartigen hosen wohl versinken würde, die stricksachen, das tropenmuster und die volantkleider gefielen mir gut und sollten wohl eine mischung aus boyischer sensualité sein. modelltechnisch bekam man leider etwas angst, teilweise sehr blaß waren die damen. (aber mince, von vorne sieht das mit dem licht natürlich anders aus)
ein paar bilder folgen morgen, unten gibt es das video zur show. 
also der fokus stimmt ganz und gar nicht. wen ich immr ganz scharf drauf habe, sind die beiden tuschelnden damen im hintergrund.
den anfang des videos macht die weibliche und sehr viel ansehnlichere version von darth vader und auch die "botschaft" der monsterjägerinnen wird hier besser ersichtlich als auf meinen doch ziemlich verschwommenen fotos: I SEE 'EM. you see them, too? das einzige, was man wirklich hätte weglassen können war das krönchen, das eher an hip/hop-bomberjacken-stil erinnernde detail passte nicht wirklich zum rest, aber vielleicht ist es ja auch so etwas wie ein markenzeichen des auch eher lässig gekleideten (irgendwas zwischen rocker und militery look) designers.


JEAN-PAUL LESPAGNARD - I SEE 'EM - FW 12/13 from Jean-Paul Lespagnard on Vimeo.

auf dem rückweg, ausgestattet mit vitaminhaltigem rosa wasser -man muss den leuten ja auch was anbieten und schick muss es bitte auch sein/aussehen- trafen wir dann noch auf diesen herrn, der keinesfalls posierte, sondern tatsächlich mit der champagnerflasche zu füßen in seinem paris-plan nach dem weg suchte. falls er ihn nicht gefunden hat, hatte er wenigstens erfrischung zur hand.

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