«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

4/17/2012

stille-die rückkehr der nordischen zitronenschale

Jacob Foppens van Es , Un Iris et trois roses dans une cruche
nordische Institute in Paris sind gerade schwer im Kommen. Nachdem ich von einer "echten" Pariserin gehört habe, die zudem auch noch im Marais aufwuchs, dass das schwedische Institut früher ein kleiner Geheimtipp war, indem sie als Kind an Bastelateliers und allen möglichen kindgerechten künstlerischen Veranstaltungen teilnahm, ist es heute der In-Ort des Marais geworden. Wobei eigentlich das gesamt Marais ein einziges In geworden ist. Von Montag bis Sonntag kann man dort alles tun und lassen, was das touristische und pariser Hipsterherz begehrt (Ich nehme mich hier gar nicht aus, auch ich nutze Sonntags das Vintage-Angebot, unter der Woche hat ja der leidende Pariser Großstädter nie Zeit). Bref, worauf ich hinaus wollte, ist das Institutswesen. Das schwedische Institut, in einem sehr schönen hôtel particulier aus dem 16. Jh gelegen und mit Stuck, Holzdielen und -decken, sowie Innenhof ausgestattet, ist im Marais besonders für das Café Suédois gepriesen, in dem "echte" Schweden, wenn auch manchmal etwas zeitverschoben, schwedische Backspezialitäten verkaufen. In stilechter Ikeadekoration kann man dort wirklich einiges Gutes genießen. Nebenbei gibt es musikalische und cineastische Programmationen und im Strindbergjahr 2012 natürlich eine special zu dem schwedischen Autor, der von sich selbst sagte: "Du siehst, ich bin ein toller Kerl und beherrsche viele Tricks". Neben dem schwedischen, gibt es das, etwas abseits (zumindest muss man den Besuch dorthin eher wirklich vorhaben) vom Getummel im 7. Arr. gelegene, niederländische Institut. Auch hier ist der architektonische Rahmen schon einen Besuch wert, das hôtel Turgot. Die Norweger scheinen aber im Ganzen etwas klassischer, ohne Café, dafür aber mit viel Kunst. Unter anderem eben die Ausstellung, zu der obiges Bild von Jacob Foppens van Eens gehört. Es stammt aus der Kollektion des Kunstsammlers Frits Lugt, der 1957 auch zur Gründung des Instituts beitrug. Bref, ich versuche seit 2 Wochen die Ausstellung, Un univers intime zu sehen, in der die Kollektion Lugt zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wird... ein work in progress, aber die Stilleben von van Es sind mehr als nur einen Blick wert.
Van Es Darstellung der Zitronenschale ist im Übrigen ein exakter Zwilling einer ebensolchen Schale in Willem Claesz Hedas Stilleben mit Nautilusbecher
                                                   Jacob Foppens van Es, Banquet still life
Jacob Foppens van Es, Still-Life of Grapes, Plums and Apples
Jacob Foppens van Es, Still Life with Oysters

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