«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

6/28/2012

die kehrseite

Es geht darum, die ersten 30, 50 Jahre des Lebens so zu verleben, dass man sich nicht die Kugel geben möchte, sagt David Foster Wallace in seiner zur Pflichtlektüre avancierten Abschlussrede am Kenyon College 2005 This is water. Denken lernen und Leben lernen, frei sein in seinem eigenen Kosmos, Offenheit, Empathie und nicht den Macht-, Religions- und anderen Ränkespielen nachzugeben, das seien die wirklichen Aufgaben des erwachsenen Lebens: This is water. Foster Wallace sagt das alles, als wäre er mit sich im Reinen. Er klingt wie jemand, der vielleicht selbst auch auf der Suche nach dieser Freiheit ist, aber vielleicht immerhin weiß, das und wie sie möglich wäre. Was Kiepenheuer&Witsch leider und wahrscheinlich geflissentlich aus der Biograf des Autors herauslassen, ist der Selbstmord, mit dem er selbst seinem Leben nur 3 Jahre später ein Ende setzte. Am Ende waren seine eigenen freien Gedanken zu viel für ihn.
Sein Endlossatzroman Unendliche Spaß steht noch unbeendet im Regal. Zeit, ihn wieder in die Hand zu nehmen