Ich sehe diese deutsche Landschaft, sagte Austerlitz, so wie sie von früheren Reisenden beschrieben wurde, den großen, unregulierten, stellenweise über die Ufer getretenen Strom, die Lachse, die sich im Wasser tummeln, die über den feinen Flußsand krabbelnden Krebse; ich sehe die dusteren Tuschzeichnungen, die Victor Hugo von den Rheinburgen gemacht hat, Joseph Mallord Turner, wie er unweit der Mordstadt Bacharach auf einem Klappstühlchen sitzend mit schneller Hand aquarelliert, die tiefen Wasser von Vyrnwy sehe ich und die in ihnen untergegangenen Bewohner von Llanwyddyn, und ich sehe, sagte Austerlitz, das große Heer der Mäuse, von dem es heißt, daß sein graues Gewimmel eine Landplage gewesen sei, wie es sich in die Fluten stürzt und, die kleinen Gurgeln nur knapp über den Wogen, verweiflungsvoll rudert, um auf die rettende Insel zu gelangen.
und das ist noch ein kurzer satz. w.g. sebalds roman austerlitz beschreibt
in endloslangen schachtelsätzen - in denen man jedoch selbst nie, im gegenteil
zum protagonisten, verloren ist - die suche eines heimatlosen, durch
england, frankreich, tschechien, deutschland. das besondere an diesem
roman ist auch sebalds collagenarbeit, bilder, skizzen, die seine worte
und assoziationen miteinander verbinden, den leser durch die reise
leiten und der geschichte ihre echtheit und dem buch plastizität
verleihen. bitte lesen!
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