«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

9/21/2013

pomona - göttin der baumfrüchte

Charlamowski, Gaucher 1887, In: Äpfel fürs Volk - Potsdamer Pomologische Geschichten
ich hege eine (nicht wirklich heimliche) vorliebe für die runde baumfrucht, den paradiesapfel. es vergeht kein tag, an dem ich den kreis nicht in zwei, vier oder acht teile, egal welche farbe, süße, säure, größe das runde baumobst hat, kein tag ohne. das dachte sich auch korbinian aigner, pfarrer, zeichenlehrer und pomologe, dessen bilder von äpfeln und birnen im letzten jahr auch auf der documenta (13) gezeigt wurden. die pomologie, das schön klingende wort der obstbaumkunde, verdankt ihren namen der römischen göttin pomona, die sich "damals" von vertumnus hat bezirzen und vom bäume pfropfen hat ablenken lassen. und im 18. jh war die pomona sogar eine frauenzeitschrift der aufklärung, gegründet von sophie von la roche und für "teutsche töchter", die sich ihre vorlieben nicht vorschreiben ließen. bref, soviel zu den fruchtigen details. obige postkarte ist allerdings nicht von aigner, sondern aus der sammlung der pomologischen geschichten potsdams. dort gibt es orangen für den bischoff und kirschen für den könig.



Pomona, Nicolas Fouché, ca. 1700

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