«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

9/14/2014

"Inoron"


Inoron-Three Improvisations ist ein Video des Tänzers Charles Ford, in dem er, so wie Maya Deren es sich immer für ihren Filmtanz gewünscht hat, das volle bewegliche Potenzial seines Körpers nutzt, der gleichzeitig Körper des Filmemachers und des Tänzers ist, um ein Duett mit seiner in der Hand gehaltenen Kamera zu tanzen. Es entwickelt sich eine Intimität zwischen Tanzbewegung und Kamerabewegung. Der Blick von Außen, der ihn filmt, wie er sich filmt, fügt seiner Bewegung einen weiteren Kreis hinzu und ruft eine zweite, äußere Navigation hervor, die den Zuschauer mit einem leichten Schwindelgefühl zurücklässt. Auf der Tonebene begreift man erst nach und nach, dass das Rauschen und Kratzen von den Aufnahmen der Schritte Fords auf den Holzdielen kommen muss. Bild und Ton finden erst langsam zueinander, jedoch auf merklich sensorielle Weise, die den Reiz der körperlichen Wahrnehmung austariert. Es ist ein schönes Beispiel dafür, wie der eigene tanzende Körper im Film gleichzeitig als filmender Körper eingesetzt werden kann und mit der Wahrnehmung spielt und aus dem einstmals stabilen Körper des Tänzers auf der Bühne einen neuen, anders betrachteten und hinterfragten Körper machen kann.

Keine Kommentare: