«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

2/21/2011

zeitgeist & glamour

zurück auf dem freien land, wo die krokosse in zartem lila den garten überfluten und die vögel zwitschern.
soviel zu der etwas ländlicheren idylle weitab vom großstadtummult. es tut gut, aber das auge dürstet trotzdem weiter und nach der ladung film (ich hätte nicht gedacht, dass man in 10 tage dank spannender diskussionen so viel über den film, den deutschen im speziellen, lernen kann. was hat er? was fehlt ihm? und besonders, wie spricht man über film? ich mag den schauspieler = ich mag den film reicht dann leider und zum glück nicht mehr aus) möchte ich nun wieder stillestehende bilder betrachten. die ausstellung im NRW-Forum in düsseldorf könnte demnach gar nicht besser fallen. es werden die glamourösen 60er und 70er jahre ausgestellt, zwischen "Popsociety" und "kultureller Rebellion". glamour pur, das passt ja zum chliché düsseldorfs (wobei an jedem chliché ein großteil aus wahrheit besteht). die fotografien entstammen der Nicola Erni Collection. da werde ich gleich einen wochenend ausflug planen...
Ron Galella: Lester Persky, Andy Warhol and Truman Capote, New York, December 1978. © Ron Galella, Ltd.
passenderweise habe ich gerade den grandiosen Philip Seymour Hofmann in der Verfilmung Capote  gesehen. Truman Capote, ein Inbegriff von Zeitgeist & Glamour. Der Film beschreibt die Entstehung des Romans In Cold Blood, den Capote (mit einem theaterstück dazwischen) Brakfast at Tiffanys's schrieb. Die Arbeit zu der "Nonfiction Novel", die Capote ganze 4 Jahre kostete, handelt von den Mördern einer vierköpfigen Familie. Truman Capote freundete sich mit einem der Mörder an, und benutzt ihn für seinen Roman. Er besorgt ihm und seinem Mittäter einen Anwalt, um weiter mit ihm sprechen zu können. Woran er jedoch nicht gedacht hat, ist, dass er für das Ende seiner Geschichte auch dessen Tod wünschen würde. Capote wird von seinem zwiespältigen Verhältnis immer weiter gefangen genommen und der Erfolg des Romans nach Erhängung der Mörder (bei der er anwesend ist, oder ist das nur im Film so?) verfällt er dem Alkoholismus, der ihm selbst schließlich zum tödlichen Verhängnis wird. Der Oscar für die männliche Hauptrolle war absolut verdient.
                                                                           picture of capote @ Higgins, Roger, photographer. via wikicommons

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