«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

4/07/2011

elle détèstait la prêt-à-porter

 diese damen, die die Haute Couture revolutionierten haben immer etwas sehr toughes, fast männliches an sich (ich dachte da auch an Coco Chanel. Aber ihr Gesicht und die Tourbane erinnern auch an Simone de Beauvoir). Madame Grès, geborene Germaine Émilie Krebs, ging als eine der bekannteste weibliche Haute Couture Créatricen in die Modegeschichte ein. Ihre Karriere begann Grès eigentlich als Bildhauerin, einem Männerberuf. Diese Arbeit floss später maßgeblich in ihre Entwürfe ein. All diese Frauen, die in den 30er/40er Jahren in der Mode arbeiten, haben etwas einzelkämpferhaftes an sich. Und neben Madame Grès, galt auch Madeleine Vionnet (Revolutionärin des Schnitts) als Puristin und Perfektionnistin. Anders hätte man sich wohl auch kaum durchsetzen können. Das besonder an Madame Grès war, dass die das, was heute als "ready-to-wear" bekannt ist, also prête-à-porter", verabscheute. Schneiderkunst, das künstlerische Drapieren von Stoffen, war für sie eine andere. Interessant ist auch, dass ihr Werk, wie auch das von Vionnet lange unentdeckt und unbehandelt blieb und erst spät aufgearbeitet wurde. Vielleicht konnte ihr Unternehmen deshalb dem Bankrott nicht standhalten.
Das Musée Bourdelle in Paris widmet sich jetzt ihrem Lebenswerk. Noch bis zum 24. Juli können 80 ihrer sehr architektonischen, meist  schlicht nach unten fallenden und natürlich immer sehr glamourösen, an griechische Götinnen-Bilder erinnernden Kreationen bewundert werden.

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