manchmal darf man sich nicht von Namen abschrecken lassen, insbesondere nicht bei Schauspielern. So wie unbekannte einen aus dem Nichts überraschen können, gibt es ab und an auch bekannte Namen, die einen unerwarteterweise plötzlich überzeugen. Bei Valeria Bruni Tedeschi hatte ich zwar schon gehört, dass sie gut ist und mehr als nur die Schwester von Frankreichs Première Dame (über die nun wirklich kein Wort verloren werden muss, mit klein Napoleon verheiratet etcetera pepe), aber jetzt habe ich mich en personne davon überzeugt. Und sie ist auch nur die Halbschwester von Carla. 2007 kam ihr Film
actrices (Prix Spéciale du Jury in Cannes) in die französischen Kinos und ein Jahr später in die deutschen unter dem Titel,
Actrices-oder der Traum der Nacht davor. Sie spielt darin eine, et oui, 40järige Schauspielerin, die durchs Leben gleitet, ein Kind und eigentlich auch einen Mann möchte, beides jedoch nicht
findet, auf der Bühne gerade Turgenjews Natalja Petrowna interpretieren soll und regelmäßig bei der Jungfrau Maria nach ein bisschen mehr Unterstützung bittet.
Sie ist eine leicht überdrehte Schauspielerin, egozentrisch, aber gleichzeitig auch schüchtern, hibbelig und dadurch umso sympathischer. Dabei bedient die Schauspielerin Tedeschi all die Klischees der Schauspielerei und dies, wie ich finde, auch obtisch (dabei natürlich trotzdem à la francaise sehr hübsch). Was ich mag, Tedeschi spielt und das merkt man, sie ist gut, une vraie actrice. Nebenbei war sie nicht nur Schauspielerin, sondern auch Regisseurin des Films.
In der SZ gibt es ein
Interview mit ihr. Und für die kleinen Details, 2004 war sie in der Berlinale-Jury.
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