«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

6/19/2011

herr(lich)

     pictures  via Streetsfn
willkommen im Land der gut geschneiderten Herrenanzüge, jede Naht sitzt, jedes Karo ist farblich abgestimmt, jeder schnürsenkelknoten genauestens passt zur der farbe des einstecktuches und der musterung der krawatte.
momentan finden in mailand die frühlingsschauen der männer statt und es ist ein einziges marineblaues anzug-zu-kurzer-hose défilé, was ich allerdings weniger amüsant finde, als die bunten herren oben oder die allgegenwertigend chinos. Der Name dieses Herrenkleidungsstücks, das mitlerweile aber auch bei Frauen hoch in Mode ist, wurde ursprünglich in China gefertigt, als britische und französische Uniformhose, wie ich bei Tillmann Prüfer lesen konnte. Auf den Philippinen gab man den Hosen daran anlehnend den Namen chino. Und interessant sind dazu auch Tillmanns Erklärungen bezüglich der männlichen Kleiderregeln, zum einen, dass Kleidung, die im Krieg tauglich war, nicht schlecht und zum anderen, dass etwas, das auch staubig noch gut aussehen kann, ebenfalls nicht untragbar sein kann. Die Frage nach gut gekleideten Herren hat sich auch Adolf Loos in Warum ein Mann gut angezogen sein soll gestellt und beantwortet sie mit einem amerikanischen Philosophen: "Ein junger Mann ist reich, wenn er Verstand im Kopf und einen guten Anzug im Kasten hat."

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