«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

4/13/2012

nicht verpassen

das ist einfacher gesagt, als getan, wenn es um ein Großevent wie die Neueröffnung des Palais de Tokyo geht. In einem Spezial-24-Stunden-Marathon werden die neuen Räumlichkeiten, sprich 22 000 m2 und nicht mehr nur 5000, eingeweiht. 24 Stunden Programm und das kostenlos für die ganze Pariser Kunstmeute. Das lässt man sich natürlich nicht zweimal sagen, damit man später auch auf die Metro-Frage: T'as été à l'ouverture du Palais? eine akkurate Antwort parat hat. Bref, auch ich bin also zum Ort des Geschehens gepilgert, stand dort jedoch einer Schlange gegenüber, die sich weit über 2 Häuserblocks den ganzen Boulevard entlangzog. Etwas entmutigt bin ich diese zunächst entlanggegangen und konnte feststellen, dass zumindest kleidungstechnisch, das gesamt hippe französische Völkchen vor Ort war, sehr schön anzusehen. Vorne angekommen habe ich mich dann mit den externen Feierlichkeiten zufrieden gegeben und den Blick durch die Glasfassade in die Innereien des Palais genossen, die leicht auf "Industrie" getrimmt wurden, heraushängende Kabel, Eisenstangen... und das, obwohl der Bau von 1934 ist, genau wie seine zweite Zwillingshälfte gegenüber, der Ostflügel, der das Musée d'Art Moderne beiheimatet. Der Bau ist imposant, neoklassizistisch eben.
Zwischen den zwei Flügeln wurde zu pour une fois elektronischen Tönen, deren Quelle nicht auszumachen war, der Blick auf den Eifelturm genossen und zwischendurch erhellte eine vorbeifahrende Péniche die Gesichter. Wenn man das so schreibt, könnte es auch aus dem Vorspann von Woody Allens Midnight in Paris sein. Ganz im Gegenteil kam aber eher ein leichter Berlin-Flair auf und ich habe das Gefühl, das der durchaus gewollt war.
Heute Abend endet der Marathon, bevor der Palais am 20. April offiziell eröffnet wird. Krönend dazu der Auftritt des DJ Matthew Herbert, there will be pigs included...
Und der einzige Beweis, dass ich wirklich da war, ist dieses schlechte Handyfoto mit Blick auf Eifels Stahlgerüst. Unique preuve de ma venue à l'ouverture du Palais de Tokyo, cette magnifique photo d'une tour inconnue de l'autre côté de la Seine.

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