«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

8/26/2012

ankunft in venedig - oder woanders

... die Ankunft in Venedig ist jedes Mal ein mehrfacher Schock. Zum einen erlebt man die allmähliche Trennung vom Land und damit von sicherer, stabiler Erde, die Nabelschnur vom Festland wird langsam und physisch spürbar durchschnitten, man fühlt sich ausgesetzt, das Empfinden, an einem Endpunkt und gleichzeitig auf einer Insel angelangt zu sein, führt zu einem Zustand diffuser Erregung und großer Erwartung, in den sich - wie häufig beid er Ankunft auf einer Insel - ein leichter Freiheitsrausch mischt. Zum Anderen aber findet man keine Zeit, Sinne und Gedanken zu ordnen und auf die neue Umgebung einzustimmen, denn die ästhetische Überwältigung ist, weil man diese Umgebung mit nicht Bekanntem oder Gewohntem vergleichen oder in Beziehung setzen kann, zu groß"

              Ausschnitt aus einem italieninspirierten Geschenk, das ich bekam, Hanns-Josef Ortheil. Venedig. Eine Verführung

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