«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

5/25/2013

die zeit steht still


aber nur hier, virtuell, ansonsten zieht sie weiter ihre Bahnen, unbeirrbar, dazwischen muss man sich eine Schneise schlagen, die Zeit ziehen lassen. Zeit einfangen, das war nur Tarkovsky in seinen Polaroids vergönnt, wie der Bildband "Lumière instantanée" (eine Art Lichtschnappschuss) beweist. Wenn sich die Morgensonne langsam am Fensterrahmen emporzieht oder er das Gesicht seiner Frau einfängt, wie es morgens erstrahlt, dann macht er die Zeit sicht- und fühlbar, durch Licht und Schatten. Die Personen und Dinge sind "in der Zeit". Ein Zustand, den man jeden Tag auf's Neue zu erlangen versucht, wenn man denn wüsste, was das ist, dieses In-der-Zeit Sein und dementsprechend auch In-der-Welt Sein, dass immer nur wird und nie ist, schwierig oder vielleicht auch ganz und gar nicht.



Miasnoié, 26. September 1981, oben: San Gregorio (Italien), 24 November 1983
     
Bagno Vignoni, 1979-1982


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