«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

3/03/2011

inspirationsrecherchen

in der dokumentationsreihe "...vor der show" von loic prigent auf arte, die einige der bekanntesten modehäuser in den vorbereitungen zu den präsentationen ihrer kollektionen zeigt, sagte donatelle versace (kann mir jemand erklären, weshalb diese dame aussehen möchte wie eine katze ) gestern: Ich hasse es, wenn mich Journlisten nach meiner Inspiration fragen. Ich soll antworten, ich war in Marokko und habe mich so sehr von den Farben dort hinreißen lassen.
Recht hat sie, manchmal kann man Inspiration nicht beschreiben, es ist mehr ein Gefühl. Obwohl ihr Gefühl seit Jahren ein und dasselbe ist, ultra kurz und irgendwie sexy muss es sein. jaja, das clichébild der mode: die frau muss sexy sein und ausschließlic kurze enge fummel tragen.
bref, es gibt aber anscheinend auch noch ein paar interessante einflüsse, ob sie nun von journalisten interpretiert wurden oder wörtlich von den designern benannt. in mailand gab es kunst, film und fotografie als ausgangspunkt.  und irgendwie habe ich gerade wohl etwas zeit, um stundenlang nach passenden bildern im netz zu suchen (ablenkung von der hoffnlungslosen suche nach plan b).
in miuccia pradas entwürfen fanden viele piet mondrians werke wieder. ich würde dazu noch eine prise schottenkaro geben.
                        oben und unten: Prada, Herbst 2011. Piet Mondrian: Composition N° 10 1939-1942
bei jil sander konnte sich raf simons anscheinend kaum entscheidend sov iele inspirations-hinweise kursieren über die entwürfe. einige davon sind etwas einleuchtender als andere. für den kommenden herbst kreierte er eine art après-skiesquen kapuzenpulli, wobei die kapuze eng am kopf anliegt, sowie kurze ski-pullover. dabei ließ er sich von fotografien von Louise Dahl-Wolfe inspirieren, die in den 40er und 50er Jahren mit ihrer Arbeit für Harper's Bazaar bekannt wurde. Außerdem nannte er Filme (und Frisuren würde ich sagen) der 50er Jahre, wie den Hitchcock-Thriller Spellbound von 1945. Und dann soll es da noch den dänischen Maler, Fauvisten, Kees van Dongen gegeben haben. Die Verbindung erschließt sich mir noch nicht ganz, aber die Farben sind evtl. ein Hinweis.
© Kees van Dongen, Gypsy
 
der gelbe Mantel, links: Jil Sander Herbst 2011, rechts: © Louise Dahl-Wolfe                          

                              die Frisur,  links: Jil Sander Herbst 2011, rechts: © Louise Dahl-Wolfe for HB 1954
                   links: Jil Sander Herbst 2011, rechts: © Louise Dahl-Wolfe for Harper's Bazaar
Ich finde, dass in der atmosphärisch ästhetischen Umsetzung der Bezug zu den Fotos besonders deutlich wird.

Spellbound (Alfred Hitchcock 1945) from Ailen Roc on Vimeo.


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