«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

9/09/2011

geschmack ist eine frage der höflichkeit

so die kulturwissenschaftlerin barbara vinken im sz-magazin interview. diesmal in seiner integralität dem thema mode und modischen phänomenen gewidmet, hat sich die magazin-redaktion 26 fragen gestellt, bzw. sich und anderen, wie eben barbara vinken oder auch dem belgischen designer raf simons, der mir in letzter zeit leider eher negativ durch sponsoren-pseuso-kunstevents wie die avantgarde diaries in berlin auffiel. im interview gibt er sich gewohnt ruhig und zurückhaltend und will die modische zukunft auf sich kommen lassen (ja, wollen das nicht alle)
wer wissen möchte, weshalb man sich die frage nach unförmiger kleidung nicht stellen sollte, ob nun mit oder ohne krawatte der bessere weg ist oder besonders, warum deutschland KEIN modisches land ist, lesen...ein gutes modeheft für einmal, da es nicht mit schlechten fotostrecken vollkepackt wurde, sondern die stoffliche textur auch mal mehr textlich angegangen wird...
einen visuellen einblick gibt es später nach dem click, ich befasse mich für die folgenden stunden wieder mit miedern und tüllrücken auf der bühne

der mantel rechts ist übrigens ein entwurf von michael kampe, der in diesem jahr unter den 10 finalisten des 26. internationalen modefestivals in hyères war...ich berichtete...
tja, was nützen modeblogs, gute frage. bei der flut an spiegel-selbstportraits mit zu eng sitzenden tubekleidern und den neuen pumps: leider wenig, aber...
auch interessant, die frage nach der asiatischen interpretation der westlichen mode. allerdings bezweifele ich, dass es hier um eine wirkliche neuinterpretation geht, wie damals die dekonstruktion westlicher kleidung durch designer wie yamamoto oder kawakubo. sind die jungen asiatischen designer im grunde nicht gerade durch den amerikanischen stil sehr geprägt?
alle bilder © F. Freitag

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