«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

8/13/2012

am rande der körper

befindet sich der monat august in paris: bäcker fermés, galerien machen pause, restaurants bauen um, wenigstens mein kleiner pressemann bleibt den schwüligen straßen treu. paris im august, man hatte mich vorgewarnt, sei unangenehm überfüllt mit touristen und viel zu warm. da wir bisher jedoch eher wenig mit sommerlicher hitze verwöhnt wurden, ist der teil des angeblichen paris-albtraums noch auszuhalten. was die touristen betrifft, die bekommt man, läuft man nicht unbedingt unterhalb des eifelturms, am sacre-coeur oder am louvre vorbei, gar nicht so exzessiv mit, wie ich mir das vorgestellt habe. klar, in der metro tummeln sich neben judokas, die frisch aus london eintreffen (leider schon in den vorrunden ausgeschieden, sagt der brasilianische sportler zum amerikanischen touristen, der etwas zu interessiert nachhagt, gegen wen denn, gegen wen denn?), spanische, italienische, deutsche pärchen im liebesurlaub oder familien mit kleinkindern, bei denen ich mich immer frage, weshalb man mit kindern urlaub in paris macht, im august. bref... geht man wie gesagt tagsüber nicht viel raus (bzw. verlässt seinen schreibtisch nicht), darf man dafür abends die guten seiten des monat augusts genießen, die lieblingsbar ist einmal nicht überfüllt und es herrscht, zumindest im 18., eine entspannte sommeratmosphäre. wenn jetzt noch ein frisches (damit ist besonders der geruch gemeint) windchen wehen könnte. dieses vorgeplänkel um zu entschuldigen, dass es hier etwas still geworden ist. rings um meinen rechner türmen sich weiße papierberge und auf diesen notizen, erste "versuche", zusammenfassungen und jede menge theoretisches. was den rand der körper betrifft, so bekommt nicht nur der körper bei maya deren eine künsterlische und künstliche montage verpasst und wird zur verbindung zwischen neuen räumen, auch der eigene körper wandert bald von einem ort zum nächsten. ich tausche für 10 tage die hausmannschen gassen gegen berliner großstadtflur und werde dort vom tanz im august berichten... ich bin gespannt, wieviel neue räume sich auftun und verbinden werden, ganz nach paul valery also, bei dem "der raum zu einer realen größe wird, wenn der tänzer ihn durchschreitet". wieviel raum geht noch?


körper in paris, manchmal am rande
chi gong au 104, 19e
urban dance, bibliothèque nationale
heiratsantrag/demande en mariage? arènes de lutèce, 5e
restaurant de la mosquée de paris, 5e, all picutres © WAF


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