«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

9/16/2011

geht doch

endlich, das sz-magazin besinnt sich und nach dem mode spezial des letzten heftes, gibt es nun Ein Männerheft. für mich klingt es aber auch so, als ob nach dem modeheft, das ja anscheinend eine überwiegend weibliche leserschaft impliziert, nun der mann zu seinem recht kommen muss. ein modeheft für mann & frau scheint schwer zu vereinbaren. bref, trotzdem gut. es geht ja hier auch nicht um mode (würde ihn das überhaupt interessieren?) und immerhin kann an dem test Sind Sie ein Mann? sowohl frau, als auch eben mann teilnehmen. leitfaden ist der lack vom glanzbild mann, der zu bröckeln beginnt. muss, kann sich man/n da ändern? und zu der obigen mann-und-mode-frage kann mann wohl sagen, dass auch der modisch völligst desinteressierte mann ein cliché ist, den wandel hat's da schon gegeben, belächelt wird er oftmals dennoch. mehr zum inhalt, wenn ich mich lesend damit beschäftigt habenach dem CLICK. als erstes bin ich jedoch an der visuellen oberfläche hängen geblieben, die mich stark an das magazin 032 erinnert hat.
ein bisschen inhalt, wenn auch verspätet...
es beginnt mit einem "männlichkeitstest":  Sie sind auf einer einsamen Insel gestrandet. Können Sie ohne Werkzeug ein Lagerfeuer machen? A) Na klar, mit meinen bloßen Händen! (4 Punkte). B) Ich brauche kein Lagerfeuer - ich weiß, welche Fische man roh essen kann und wie man sie fängt (7 Punkte). C) Nein (-3). 
Also Eitelkeit gibt es in diesem Test nicht, aber mann soll schon noch Mann bleiben: Schnaps trinken, ruhig mal die Hose offen lassen (aha), Laufen und Bartstoppeln kultivieren... und bei dem allen Kritik vertragen und sich auch mal in Frage stellen lassen. Den Rest des Hefts bilden dann im Grunde ganz einfach verschieden Artikel über Männer in unterschiedlichsten Lebenssituationen. Von Lothar Mathäus (Sorte eitel, unverstanden und 4 Seiten zu viel), über den jungen Partner einer alten Frau (Beweis für sorum geht es auch) und (wenigstens) einen wirklich interessanten Artikel über einen jungen Mann in Albanien, vom Gesetz der Blutrache zu dauernder Todesangst verdammt. Die Hälfte der Artikel sind etwas ab vom Titelthema, die andere Hälfte blickt amüsiert aufdas ewig neue Thema: der neue Mann. So oft wie der jetzt schon ausgerufen wurde ...  ein hilfloser Vater und Autor bringt dann noch sein Unverständnis den modischen Eigensinnigkeiten seines Sprösslings gegenüber hervor: den Kapuzenpulli tief ins Gesicht gezogen, aber das Glas warme Milch am Abends gibts trotzdem...und natürlich Justin Timberlake nicht zu vergessen, der sich selbst eher als sensiblen Nerd bezeichnet. Es gibt ein gemeisnames Interview mit dem angeblichen Männertraum Mila Kunis zu ihrem neuen (absolut NICHT sehenswerte) Film (ich kann das ganz frei heraus sagen, denn ich habe, was ich vielleicht eher nicht sagen sollte, gesehen). Als Journalist wäre ich bei dem Gespräch lieber im Erdboden versunken, gähn...

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